Kaan, Wilhelm von (1865-1945), Jurist

Kaan Wilhelm von, Jurist. * Wien, 23. 8. 1865; † Graz, 29. 4. 1945. Sohn eines Obst.; Dr.jur., eröffnete eine Rechtsanwaltskanzlei in Graz. Gemeinderat, 1913 wurde er Landesausschußbeisitzer (Mitgl. der Landesregierung). Er übernahm das Finanzreferat und führte es während der Kriegsjahre, ebenso wie jenes über das Allg. Krankenhaus in Graz und erwarb sich Verdienste um die Verwundetenfürsorge. Am 6. 11. 1918 wurde K. Landeshptm. der Stmk. Seine Tätigkeit war schon dadurch gehemmt, daß seine Partei (Deutschfreiheitliche) zwar bei der durch Parteienvereinbarung zustandegekommenen Provisor. Landesversmlg. ebenso wie die Christlichsozialen und Sozialdemokraten 20 Mandate erhielt, im Volke aber keinen Rückhalt mehr besaß, wie die Wahlen im Mai 1919 bewiesen. Am 14. 2. 1919 unterzeichnete K. gem. mit den Vertretern der beiden anderen Parteien ein ungünstiges Abkommen über eine Demarkationslinie bei Marburg. 1919 wurde im Landtag unter seiner maßgeblichen Mitwirkung die steiermärk. Wasserrechtsnovelle, die für den Wasserkraftausbau der Stmk. von großer Bedeutung war, beraten und beschlossen. K., eine Kapazität auf dem Gebiet des Wasserrechtes, wirkte in Fragen des Wasserkraftausbaues und sonstiger Wasserrechtsangelegenheiten in Stmk. und darüber hinaus in ganz Österr.

L.: Geschichte der Republik Österr., hrsg. von H. Benedikt, 1954, S. 39; Mitt. Bundesmin. für Land- und Forstwirtschaft, Wien; W. Goldinger, Wien.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 12, 1962), S. 161
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