Kermauner, Fritz (1872-1931), Gynäkologe und Geburtshelfer

Kermauner Fritz, Gynäkologe und Geburtshelfer. * Cilli (Celje, Slowenien), 24. 6. 1872; † Wien, 27. 3. 1931. Sohn des Folgenden; stud. an der Univ. Graz Med., 1896 Dr. med. Arbeitete zunächst bei Praussnitz am Hygien.-Inst. und dann unter Nicoladoni an der Chirurg. Univ. Klinik Graz. Hierauf wendete er sich der Gynäkol. zu und trat in die von Rosthorn geleitete Klinik ein, wo er 1900 Ass. wurde. 1902 übersiedelte er mit Rosthorn nach Heidelberg, wo er sich 1907 habilit. Als Rosthorn als Nachfolger Chrobaks (s. d.) 1908 die Leitung der II. Univ.-Frauenklinik in Wien übernahm, kam K. nach Wien und wurde 1. Ass. an der Klinik. Nach dem Tode Rosthorns leitete er die Klinik bis zur Amtsübernahme durch Wertheim 1910. Er widmete sich zunächst nur seinen Forschungen und der Privatpraxis. 1912 wurde er ao. Prof., 1917 Primarius der Frauenabt, der Rudolfsstiftung, 1921 wurder er zum Leiter der II. Univ.-Frauenklinik Wien ernannt. Die wiss. Arbeitsleistung K.s ist eine einzig dastehende und auf der ganzen Welt anerkannte. Seine Vorliebe galt der Laboratoriumsarbeit und der embryolog. Forschung, doch verdanken wir ihm auch eine große Anzahl von Arbeiten über prakt. Themen sowohl der Geburtshilfe als auch der Gynäkol. Das mit Schottländer gem. verfaßte Werk über das Uteruskarzinom, seine Forschungen über die Mißbildungen der weiblichen Geschlechtsorgane und seine 600 Seiten umfassende Arbeit über die Ovarialtumoren, sind die Grundpfeiler seiner ausgedehnten wiss. Arbeit.

W.: Die Mißbildungen der weiblichen Geschlechtsorgane, in: Die Morphol. der Mißbildungen der Menschen und der Tiere, hrsg. von E. Schwalbe, Tl. 3/II, 1909, S. 253; Zur Kenntnis des Uteruskarzinoms, gem. mit J. Schottländer, 1912; Ovarialtumoren, in: J. Veit-W. Stöckel, Hdb. der Gynäkol., 1932; etc.
L.: Neues Wr. Tagbl., N.Fr.Pr. und R.P. vom 28. 3. 1931; Archiv für Gynäkol., Bd. 146, 1931, S. 161 (Werksverzeichnis); Zentralbl. für Gynäkol., Bd. 55, 1931, S. 1705; Wr. klin. Ws., Jg. 44, 1931, n. 14; WMW, Jg. 81, 1931, n. 14; Fischer 1, S. 753.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 14, 1964), S. 299f.
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