Kienmayer, Michael Frh. von (1755-1828), Feldmarschalleutnant

Kienmayer Michael Frh. von, General. * Wien, 17. 1. 1755; † Wien, 28. 10. 1828. Trat 1774 in das IR. 26 ein und wurde 1775 Lt., 1778 Rtm., 1788 Mjr., 1789 Obstlt., 1789 Obst., 1794 GM, 1799 FML, 1809 Gen. der Kav. Nahm 1778/79 am Krieg gegen Preußen, 1788–90 am Krieg gegen die Türken, ab 1792 an den Feldzügen gegen Frankreich teil und zeichnete sich wiederholt durch sein tapferes und umsichtiges Verhalten aus. 1799 übernahm er das Kmdo. einer Div. bei der Armee in Deutschland, mit der er die Feldzüge der nächsten Jahre mitmachte. Nach dem Frieden 1802 übernahm K. das Milit.-Kmdo. zu Troppau und wurde Inhaber des Husarenrgt. 8. 1805 Befehlshaber eines Korps, kam er nach dem Preßburger Frieden als Divisionär nach Olmütz, später nach Fünfkirchen, wo er bis 1808 verblieb. 1809 kommandierte K. das 2. Reservekorps und nahm an der Schlacht bei Aspern teil. 1809 wurde er Adlatus des kommandierenden Gen. in Ungarn und Inspektor der Kav., 1813 interimist. Kmdt. von Galizien, 1814 kommandierender Gen. in Siebenbürgen, 1820 kommandierender Gen. in Brünn. Ab 1816 Geh. Rat, trat er 1826 i.R. K., der schon für seine Verdienste im Türkenkrieg 1789 das Ritterkreuz des Milit.-Maria-Theresien-Ordens erhalten hatte, ist es zu danken, daß im Feldzug von 1809 Böhmen im wesentlichen von den Kriegsereignissen verschont blieb. Für seine Leistungen in den vorangegangenen Kämpfen erhielt er 1810 das Kommandeurkreuz des Milit.-Maria-Theresien-Ordens zuerkannt.

L.: Streffleur, 1836, Bd. 2, S. 31; Hirtenfeld: C. A. Schweigerd, Österr. Helden und Heerführer, Bd. 3, 1854, S. 619 ff.; Wurzbach; Kosch, Das kath. Deutschland; ADB; K.A. Wien.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 14, 1964), S. 324
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