Kittl, Johann Friedrich (1806-1868), Komponist

Kittl Johann Friedrich, Komponist. * Schloß Vorlik (Orlik, Böhmen), 8. 5. 1806; † Poln. Lissa (Leszno, Polen), 20. 7. 1868. Stud. zuerst in Prag Jus, betrieb aber seit 1819 auch musikal. Stud. in Prag. Einige Zeit im Staatsdienst tätig, widmete er sich seit 1840 nur der Musik. 1843–64 Dir. des Konservatoriums in Prag, wurde er seines Postens enthoben, weil das künstler. Niveau unter seiner Leitung gesunken war. Seit 1865 lebte er in Poln. Lissa. K., der die neudt.-romant. Richtung förderte, war mit Liszt, Berlioz und Wagner befreundet, der ihm das Textbuch „Die Franzosen vor Nizza“ zur Verfügung stellte. Seine Opern wurden mit großem Erfolg in Prag aufgeführt, seine Chöre zeigen die altböhm. Schule. Vielfach geehrt und ausgezeichnet.

W.: Opern: Daphnis’ Grab, 1825; Die Franzosen vor Nizza, 1848; Die Bilderstürmer, 1848; Die Waldblume, 1852; Requiem, 1829; Messe, 1844; Grand Septuor, 1846; Sonate, 1847; Symphonien; Kammermusik; Lieder; Chöre; etc. Publ.: Prakt. Orgelschule für Präparanden, 1861.
L.: W. Neumann, J. F. K., 1859; E. Rychnovsky, J. F. K., 2 Bde., 1904–05; E. Bernsdorf, Neues Universallex. der Tonkunst, 1856 ff.; Die Musik in Geschichte und Gegenwart; Fétis; Frank-Altmann; F. Pazdirek, Universalhdb. der Musikliteratur aller Zeiten und Völker, 1904 ff.; Riemann; Thompson; Wurzbach; Otto 14; Kosch, Das kath. Deutschland; J. Branberger, Das Konservatorium für Musik in Prag, 1911; V. Helfert-E. Steinhard, Die Musik in der Tschechoslowak. Republik, 2. Aufl., 1938.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 14, 1964), S. 360
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