Kleinoscheg, Anton (1821-1897), Fabrikant

Kleinoscheg Anton, Fabrikant. * Radkersburg (Stmk.), 5. 4. 1821; † Graz-Gösting, 9. 4. 1897. Bruder Johann K.s (* Oberradkersburg, 7. 3. 1818; † Graz, 10. 11. 1896), auf dessen Initiative die Gründung der Grazer Eskompte-Bank und der Handelsakad. zurückgeht und der sich auch Verdienste um die Stadtverschönerung (Hilmteichanlagen, Hilmwarte, Schloßbergbahn etc.) erwarb. Onkel des Folgenden. Nach dem Ausscheiden Johann K.s trat er in die von diesem mit dem dritten Bruder, Ludwig, 1848 in Gösting gegründete kleine Sektfabrik ein. Auf K.s Anregung wurde der Fa., der es bis dahin nicht gelungen war, ihre Produktion jenseits der Landesgrenzen abzusetzen, eine Weinhandlung angegliedert, welche die nötige Basis bot. K. widmete sich nun dem Stud. der Sektherstellung, besichtigte die französ. Fabriken im Departement Marne und ging dann 1853 von der ursprünglich geübtenSchnellfabrikation zu der in Frankreich üblichen zweieinhalb bis drei Jahre beanspruchenden Herstellungsweise über. Schon die ersten Produkte wurden auf der Pariser Ausst. 1855 ausgezeichnet, und die Erfolge der nächsten Jahre machten mehrere Vergrößerungen notwendig. K., ab 1865 Alleinbesitzer und ausgezeichnet auf den Ausst. in Paris, Sidney, Boston, Kalkutta, Melbourne und Wien etc., verwendete ausschließlich steir. Weine von französ. Reben, suchte durch ständige techn. Verbesserungen der Anlagen konkurrenzfähig zu bleiben und konnte Handelsverbindungen mit Ostindien, China, Australien, Afrika und Amerika aufnehmen. Er widmete sich auch mehreren öffentlichen Institutionen und wurde k.k. Hoflieferant. Sein Sohn Fritz K. (* Graz-Gösting, 24. 11. 1878; † Halbenrain bei Radkersburg, 1. 8. 1920) war ein Pionier des Motorsports.

L.: Grazer Extrabl. vom 12. 11. 1896 (Johann K.); (Grazer) Tagespost vom 10. und 12. 4. 1897; Grazer Volksbl. vom 11. 4. 1897; Grazer Tagbl. vom 12. 4. 1897; J. Blaschke, Beitrr. zur Geschichte der Gewerbe und Erfindungen in Stmk., 1873, S. 13; Großind. Österr., Bd. 5, S. 317 ff.; Mitt. A. Kleinoscheg, Graz.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 15, 1965), S. 391
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