Kleinwächter, Ludwig (1839-1906), Geburtshelfer und Gynäkologe

Kleinwächter Ludwig, Geburtshelfer und Gynäkologe. * Prag, 15. 11. 1839; † Czernowitz, 11. 4. 1906. Sohn des Juristen und Komponisten Alois K. (s. d.), Bruder des Vorigen. Stud. an der Univ. Prag, 1863 Dr.med., 1868–72 Ass. an der Prager Geburtshilflichen Klinik unter B. Seyfert, 1871 habilit. er sich für Geburtshilfe, 1875 ao. Prof. an der Univ. Prag, 1878 o.Prof. an der Univ. Innsbruck. Über seine Anregung wurde 1880 in Tirol erstmalig die asept. Wochenbettpflege amtlich vorgeschrieben. 1881 legte K. wegen Behinderung seiner wiss. Tätigkeit seine Stelle nieder und übersiedelte nach Czernowitz, wo er noch prakt. und literar. eifrig tätig war.

W.: Berr. über die Leistungen der Geburtshilflichen Klinik von Prag, 1868–71; Schräg verengtes Becken und Therapie dabei, 1870; Die Lehre von den Zwillingen, 1871; Das Luxationsbecken, 1873; Grundriß der Geburtshilfe, 1877, 2. Aufl. 1881; Geburtshilfliche Phantome, 1878; Lehrbuch der Hebammenkunst, 1879, italien. 1881; Die künstliche Unterbrechung der Schwangerschaft, 1879, 2. Aufl. 1890; Das Becken, 2. Aufl., 1886; Zur Frage des Stud. der Med. des Weibes, 1896; zahlreiche Abhh. in Fachz.
L.: A. v. Rosthorn, Geburtshilfe und Frauenheilkde., in: Die dt. Karl-Ferdinands-Univ. in Prag, 1899, S. 43; R. Dohrn, Geschichte der Geburtshilfe der Neuzeit, 2. Abt.,1904; Hirsch; Pagel.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 15, 1965), S. 393
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