Kleyle Karl von, Landwirt. * Wien, 19. 3. 1812; † Wien, 9. 2. 1859. Sohn des Vorigen. Nach jurid.-polit. Stud. an der Univ. Wien kam er zur k.k. Hofkammer-Prokuratur in Wien, trat aber dann sehr bald (1834) in Erzh. Karls (s. d.) Dienste (ab 1847 bei Erzh. Albrecht, s. d.), wobei er zunächst Oberamtsadjunkt auf der Herrschaft Friedek in Schlesien war. Zwei Jahre später wurde er Güterdir. in Teschen, wobei ihm nicht nur die Landwirtschaft, sondern auch die Forstwirtschaft und mehrere industrielle Unternehmungen (Eisenwerke u. a.) unterstanden. Durch seine hervorragenden Leistungen erwarb er sich die volle Anerkennung des Erzh., der ihm in der Folge auch die Administration der angrenzenden Güter in Galizien übertrug. 1846 wurde er als Administrator sämtlicher erzh. Güter an die Seite seines Vaters nach Wien berufen. 1848 trat er in den Staatsdienst. Zunächst im Min. des Innerentätig, leitete er dann im Min. für Landeskultur und Bergwesen die Sektion für Landeskultur und Forstwesen. In dieser Eigenschaft war er auch 1851 bei der Londoner Weltausst., von der er die neuesten Maschinen und Geräte mitbrachte. Ab 1853 leitete er im Finanzmin. das Department der Forst- und Montan-Domänen. Seit 1836 war er Mitgl. der Landwirtschafts-Ges. in Wien, 1849 Präs.-Stellvertreter und 1850 im Zentralausschuß der Ges. Er war Mitarbeiter der landwirtschaftlichen Ausst. in Wien 1851, 1853 und 1857 (50 Jahre Wiener Landwirtschafts-Ges.), niederösterr. Landstand und Verwaltungsrat der Österr. Staatseisenbahnen und der ersten Immobilienges. Von seinen Arbeiten auf landtechn. Gebiete ist besonders die Konstruktion eines neuen Pfluges zu nennen, der seinen Namen trug. Vielfach geehrt und ausgezeichnet.