Knauer, Emil (1867-1935), Gynäkologe

Knauer Emil, Gynäkologe. * Preßburg, 27. 2. 1867; † Graz, 14. 5. 1935. Stud. ab 1885 an der Univ. Wien Med., 1891 Dr.med. Nach Ausbildung im patholog.- anatom. Inst. bei Kundrat, 1889–91 an der Klinik für interne Med. bei Nothnagel, 1891–93 an der chirurg. Univ.-Klinik bei Billroth (s. d.), 1893–1903 an der Univ. Frauenklinik bei Chrobak (s. d.), 1901 Priv. Doz. für Geburtshilfe und Gynäkol. an der Univ. Wien. 1903 als Nachfolger Rosthorns Vorstand der Univ.-Frauenklinik Graz. K.s Weltruf in der Endokrinol. begründeten experimentelle Arbeiten, die er Feber 1895 begann und in denen er die Pflügersche Lehre von der nervösen Steuerung der Vorgänge in der Gebärmutter während des Menstruationszyklus widerlegte. Damit wurde die Grundlage für alle späteren Untersuchungen über die Funktion des Eierstockes als innersekretor. Organ geschaffen.

W.: Ber. über die an der Klinik Billroth im Laufe der letzten 25 Jahre ausgeführten Laparotomien, in: Beitr. zur Chrobak Festschrift, 1892; Dauererfolge bei Adnexoperationen, in: Wr. klin. Ws., 1893, 1894; Querer Fundalschnitt bei Sect. caes. cons., ebenda, 1897; Zur Bekämpfung der Inoperabilität des Gebärmutterkrebses, ebenda 1930; Uteruscyste, in: Zentralbl. für Gynäkol., 1896; Durch Radikaloperation geheilter Nabelschnurbruch, ebenda, 1897; Schwangerschaft bei der Transplantation der Eierstöcke, ebenda, 1897; Anästhesierungsmethoden in der Gynäkol., ebenda, 1911; Einfluß und die Bedeutung der weiblichen Keimdrüse für den gesamten Organismus, in: Mitt. des Ver. der Ärzte in Stmk., 1903; Blasen-Carcinom, ebenda, 1909; Ausgetragene Ovarialschwangerschaften, ebenda, 1909; Verschluß des Uteruskanals infolge Verwachsung seiner Wände durch ein Myom, Doppelbildung der Harnröhre, ebenda, 1910; Schwere Geburtsstörung durch einen Arkadius, ebenda, 1911; Pituitrin bei engen Becken, ebenda, 1912; Unter der Geburt spontan entstandene und geheilte Fälle von kompletter Uterusruptur, ebenda, 1913; Beeinflussung maligner Tumoren durch kolloide Metalle, ebenda, 1914; Preglsche Jodlösung für die Frauenheilkde. und Geburtshilfe, ebenda, 1920, 1921 (und in Wr. klin. Ws., 48, 1921); Anatomie der Uterusmyome, in: Beitr. zur Geburtshilfe und Gynäkol. (Festschrift für Chrobak), 1903 (und in Verh. Dt. Naturforscher und Ärzte, 1905); Behandlung puerperaler Erkrankungen mit Antistreptokokkenserum, in: Verh. der Dt. Ges. für Gynäkol., 1909; Rudolf Chrobak, Nachruf, in: Gynäkolog. Rundschau, 1910; Fruchtabtreibung, in: Verh. des Ver. der Ärzte in Stmk., 1925; etc. Der plötzliche Tod in der Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett, in: J. Halban – L. Seitz, Biol. und Pathol. des Weibes VIII/1, 1927; Verletzungen, Fremdkörper etc., in K. Menge – E. Opitz, Hdb. der Frauenheilkde., 5. Aufl. 1913–27.
L.: Zentralbl. für Gynäkol. 59, 1935, S. 1570; Archiv für Gynäkol. 159, 1935, S. 429; Ms. für Geburtshilfe und Gynäkol. 99, 1935, S. 379; Wr. klin. Ws., 1935, S. 783.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 15, 1965), S. 432f.
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