Kob, Anton (1822-1895), Bildhauer

Kob Anton, Bildhauer. * Partschins (Südtirol), 7. 9. 1822; † Bozen (Südtirol), 29. 12. 1895. Arbeitete zuerst als Müllergeselle bei seinem Vater. Nach erster Lehrzeit beim Vergolder A. Hanny in Kaltern, zog er 1852 nach München und von dort als Vergoldergehilfe nach Augsburg, kehrte aber noch im selben Jahre zurück und nahm von nun an Unterricht bei Joh. Bapt. Pendl, dessen Schwiegersohn er später wurde. 1859 übersiedelte er nach Gries b. Bozen und 1863 nach Bozen. K. arbeitete in Stein und Holz. Seine Werke gingen bis nach Rußland, England, Süd- und Nordamerika und Australien. Er schuf im ganzen über 300 Einzelfiguren, u. a. 152 Kruzifixe, 3 Krippen, 10 lebensgroße Gruppenfiguren. Mit besonderer Vorliebe stellte er Maria (61 Bildwerke) und Josef (21 Bildwerke) dar. Er nahm regen Anteil am Bozner Vereinsleben und war Bibliothekar des Museumsver. und Schutzvorstand des Gesellenver., dem er sich auch durch viele Jahre als Zeichenlehrer zur Verfügung stellte.

W.: ab 1845 Faßarbeiten für mehrere Kirchen in der näheren Umgebung von Partschins; Weihnachtskrippe, 1855/56, Collegium Oscott (England); Madonna, 1860, Kapuzinerkloster, Meran; Auferstehungsstatue, 1864, für eine Kirche in Cincinnati (USA); Hl. Josef etc. 1880, für Wenzel Gf. Baworobski, Koltow; Kruzifix, 1882, Friedhofskapelle, Rovereto; Herz-Jesu-Statue, 1883, Lajen; etc.
L.: Bozner Ztg., 1892, n. 166, 264, 1893, n. 20; Der Kirchenfreund (Brixen), 1866, S. 150, 170, 195, 1868, S. 40; Der Kunstfreund (Innsbruck), 1885, S. 94, 1895, S. 91, 1896, S. 79 (mit Biographie), 1901, S. 14; Der Schlern 22, 1948, S. 28; F. Peters, A. K. Ein Tiroler Künstlerleben, 1897; K. Atz, Kunstgeschichte für Tirol und Vorarlberg, 1909, S. 939; K. Atz–A. Schatz, Der dt. Anteil der Diözese Trient, Bd. 5, 1910, s. Gen. Reg.; F. Pleticha, Marterln, Aufschriften und Inschriften, Grabschriften in Tirol, Vorarlberg und dem übrigen Österr., 1909, S. 36 (mit selbstverfaßter Grabinschrift); J. Weingartner, Die Kunstdenkmäler Südtirols 2, 1923, s. Reg.; Thieme–Becker.
(Vigl)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 16, 1966), S. 3
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