Königswarter, Moriz Frh. von (1837-1893), Bankier

Königswarter Moriz Frh. von, Bankier. * Wien, 16. 7. 1837; † Wien, 14. 11. 1893. Sohn des Vorigen. Trat 1860 als Gesellschafter in die väterliche Fa. ein, deren Leiter er 1872 wurde. War daneben auch dän. Generalkonsul in Wien, Dir. der Nordbahn, 1879–82 Verwaltungsrat der Creditanstalt und verfügte über eine hervorragende kaufmänn. Begabung. Er zählte zu den bedeutendsten Bank- und Finanzfachleuten Wiens, wo er sich besonders während der Finanzkrise von 1873 verdient machte. 1884–90 Mitgl. des niederösterr. Landtages, ab 1879 lebenslängliches Mitgl. des Herrenhauses, nahm er in zahlreichen bemerkenswerten Reden vor allem zu finanziellen Fragen Stellung, hatte aber auch maßgeblichen Anteil an den Verhandlungen über das Gesetz zur Regelung der Rechtsverhältnisse der israelit. Religionsgemeinden (1890). K., der für eine einheitliche jüd. Gemeinde eintrat, war Mitbegründer der Wr. Israelit. theolog. Lehranstalt und ein bekannter Kunstsammler.

L.: Biograph. Lex. der Wr. Weltausst., hrsg. von Engel und Rotter, Bd. 1, H. 4, 1873, S. 19 f.; S. Hahn, Reichsraths-Almanach für die Session 1891/92, 1891; H. Jäger-Sunstenau, Die geadelten Judenfamilien im vormärzlichen Wien, phil. Diss. Wien, 1950; Enc. Jüd.; Jüd. Lex.; Jew. Enc.; Wininger.
(Hillbrand)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 16, 1966), S. 41
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