Körösi Csoma Sándor, Forschungsreisender und Orientalist. * Körös (Chiurus, Siebenbürgen), 4. 4. 1784; † Darjiling (Indien), 11. 4. 1842. Stammte aus einer unbemittelten Szeklerfamilie; stud. 1812–15 an der Hochschule in Nagyenyed (Philol. und Theol.), dann an der Univ. Göttingen. 1819 reiste er nach Asien, um nach der Urheimat der Ungarn zu forschen. Als armen. Kaufmann verkleidet, kam er 1821 durch Persien nach Buchara und über Afghanistan 1823 nach Westindien. Hier lernte er den engl. Wissenschafter Moorcroft kennen, auf dessen Anraten er nach Tibet ging, um die Sprache zu stud. Mit kleineren Unterbrechungen verbrachte er 7 Jahre in Tibet und sammelte 40.000 tibetan. Wörter. 1831 ging er auf Einladung der Royal Asiatic Society nach Kalkutta, wo er die Ergebnisse seiner Smlg. ausarbeitete, die 1100 Bde. umfassende Handschriftensmlg. der Ges. ordnete und 1834 sein bis heute noch grundlegendes tibetan.-engl. Wörterbuch und seine tibetan. Grammatik herausgab. Nach eingehenden Sprachstud. trat er 1842 wieder die Reise nach Tibet an, um in den Handschriften der Bibl. von Lhasa zu forschen. Während der Reise erkrankte er an der tibetan. Grenze und starb auch bald darauf. K. verdankt man die erste genauere Kenntnis der tibetan. Sprache. 1833 korr. Mitgl. der Ung. Akad. der Wiss., 1834 Ehrenmitgl. der Royal Asiatic Society.