Kolb (Kalb), P. Johann Georg (1843-1915), Volksbildner und Schriftsteller

Kolb (Kalb) P. Johann Georg, S.J., Jugendbildner und Schriftsteller. * Eferding (O.Ö.), 18. 4. 1843; † Linz a. d. Donau, 10. 4. 1915. Bei seinem Eintritt in den Jesuitenorden (1860) änderte er seinen eigentlichen Namen Kalb in Kolb um. Er ist nur unter diesem Namen bekannt. Seine 15jährige Ordensausbildung (Humaniora und Rhetorik in St. Andrä, Kärnten, Phil. in Preßburg, Theol. in Innsbruck) wurde durch eine fünfjährige Lehrtätigkeit (Naturgeschichte) in Mariaschein (Böhmen) unterbrochen. 1874 zum Priester geweiht, unterrichtete er 1876–97 Religion und Phil. an den Jesuitengymn. in Linz–Freinberg und Mariaschein. Als Lehrer, Beichtvater, Seelenführer und Kongregationsleiter übte er durch seine aufgeschlossene und verständnisvolle Haltung einen außergewöhnlich starken Einfluß auf die stud. Jugend aus. 1897–1915 war K. als Spiritual, Beichtvater, Exerzitienleiter und Schriftsteller in Wien, Kalksburg und Linz tätig. Seine hist. Arbeiten zeichnen sich durch sorgfältige und gründliche Verwertung bester Quellen aus.

W.: Wegweiser in die marian. Literatur, 1888, 2. Aufl. 1900; Marian. O.Ö., 1889; Marian. N.Ö., 1899; Die Leuchte der Tugend, 1902, 2. Aufl. unter dem Titel: Die Liebe zur Wahrheit, 1912; Engel-Büchlein, 1907; Josefi-Büchlein, 1908; Mitt. über das Wirken der PP Jesuiten und der Marian. Kongregationen in Linz während des 17. und 18. Jh., 1908, 2. Aufl. 1909; Betrachtungs-Skizzen dreitägiger Priester-Exerzitien, 1910; Betrachtungs-Skizzen dreitägiger Exerzitien für Herren und Jünglinge, 1911; zahlreiche Beitrr. in der Linzer theolog.-prakt. Quartals.
L.: Linzer Volksbl. vom 11. und 13. 4. 1915; Steyrer Ztg. vom 15. 4. 1915; Nachrichten der österr. Provinz S.J., 1916; Jesuitenlex.; Krackowizer; Kosch, Das kath. Deutschland.
(Pinsker)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 16, 1966), S. 74
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