Koller, Rudolf (1825-1892), Seelsorger

Koller Rudolf, Seelsorger. * Wien, 27. 4. 1825; † Wien, 2. 5. 1892. Stammte aus wohlhabender Familie; stud. an der Univ. Wien Theol., 1848 Priesterweihe; wirkte dann als Kooperator in Piesting, N.Ö. (1849–52 wegen schwerer Brustkrankheit dienstunfähig), ab 1852 in Brunn am Gebirge, wo er sich während der Choleraepidemie hervorragend bewährte, 1856 „Am Hof“ in Wien, ab 1859 Spiritual des Priesterseminars. 19 Jahre bemühte er sich gem. mit dem Seminardir. Ernest M. Müller, dem späteren Bischof von Linz, um die Überwindung des noch nachwirkenden Rationalismus im jungen Klerus und um dessen Verinnerlichung. Als Gründer (1868), Statutengeber und erster Präses des Priester-Gebetsver. „Associatio perseverantiae sacerdotalis“ (Correspondenz der associatio perseverantiae sacerdotalis, 1880–1939, 60 Jgg.), nahm K. auf den Wr. Diözesanklerus einen bestimmenden Einfluß. K. machte sich auch um die Förderung verschiedener kath. Ver. und um die Verinnerlichung des religiösen Lebens (Herz-Jesu-Andacht) in der Wr. Erzdiözese sehr verdient. 1876 Ehrendomherr geworden, wurde er 1878 in das Domkapitel von St. Stephan berufen und zum Stadtdechanten und Päpstlichen Hausprälaten ernannt.

L.: Korrespondenz der Associatio perseverantiae sacerdotalis, 1892, n. 5; H. Zschokke, Geschichte des Metropolitankapitels zum hl. Stephan in Wien, 1895; J. Fried, Das Metropolitan-Kapitel von St. Stephan in Wien, phil. Diss. Wien, 1952.
(Loidl)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 16, 1966), S. 89f.
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