Kopallik Joseph, Historiker. * Wien, 8. 5. 1849; † bei Fiume (Rijeka), 21. 9. 1897 (ertrunken). Sohn eines subalternen Beamten, Bruder des Vorigen; stud. in Wien Theol., 1872 Priesterweihe, wirkte zuerst als Kooperator in Wolkersdorf (N.Ö.), dann als Studienpräfekt und Subrektor am Wr. Priesterseminar, 1878 Dr.theol., hörte an der Univ. Wien auch hist. Vorlesungen, u. a. bei Sickel und Mühlbacher, 1882 o. Prof. für Kirchengeschichte an der kath.-theolog. Fak. in Olmütz, 1886 o. Prof. für Kirchengeschichte an der Univ. Wien, 1888/89, 1895/96 Dekan. K. verfaßte allg. kirchengeschichtliche Werke, betrieb jedoch im Auftrage Ganglbauers (s. d.) in besonderem Maße die Erforschung der Wr. Diözesangeschichte und veröff. zahlreiche Beitrr. dazu im Amtsbl. der Wr. Erzdiözese. K. verstand es, eine Anzahl von Welt- und Ordensklerikern für Archivarbeiten und für diözesangeschichtliche Publ. zu gewinnen und heranzubilden. Seine bedeutendste Leistung war das großangelegte, in 5 Bänden geplante Regestenwerk aus dem reichen Urkundenbestand des Ordinariatsarchivs.