Kossak, Karl Ludwig; Ps. Kossak-Raytenau Karl L. (1891-1949), Schriftsteller

Kossak Karl Ludwig, Ps. Kossak-Raytenau Karl L., Schriftsteller. * Klosterneuburg (N.Ö.), 12. 4. 1891; † Wien, 5. 11. 1949. Zuerst Buchhändler, wurde er anschließend Verlagslektor und lebte ab 1930 als freier Schriftsteller. In stetem Bekenntnis zu den Werten der Heimat schrieb er zunächst volkstümliche Schauspiel- und Mundartdichtungen. Entscheidenden Erfolg brachten ihm seine erzählenden Prosawerke, besonders der Roman „Katastrophe 1940“. K. verband Phantasie mit real begründeten Einsichten in wiss. und Wirtschaftsprobleme des 20. Jh. Seine in abenteuerliche Ereignisse weltweiten Ausmaßes hineinblendenden utop. Romane sind ebenso formal gattungsrein wie seine hochgradig spannenden Kriminalromane. Gegenständlich erfaßte er die Zielsetzung der Freiheit und des Selbstbestimmungsrechtes der Völker in einem wahrhaft friedlichen, nicht auf äußeren Machtfaktoren aufgebauten Europa. K. vermochte auf dem Gebiet des Unterhaltungsschrifttums das auf weitere Sicht Sinnlose jedes Verbrechens und die lebensfördernde Wirkung echter, zeitloser Werte überzeugend darzustellen.

W.: K. Josef beim Heurigen (Lustspiel), 1912; G’schichten und Sachen, ernst und zum Lachen (Mundartgedichte), 1920; Gesichter der Zeit. Gespräche auf einer Bank, 1924; Katastrophe 1940 (Zukunftsroman), 1930; Geluf-A. G. in Gefahr (Betriebsspionage), 1933; Die Männer mit den harten Herzen, 1934; Alexander Lermontow vernichtet die Welt, 1936; Spuk im Beau Rivage, 1936; Die Welt am laufenden Band, 1937; Im Seehotel zur blauen Forelle, 1938; Das Herz der Cliffords, 1939; Der Stoß in den Himmel, 1940; Die Spur ins Nichts, 1940; Pallas Athene, 1941; Prinz Eugen, 1942; Die drei Getreuen, 1949.
L.: Giebisch–Gugitz; Giebisch–Pichler–Vancsa; H. Kindermann, Wegweiser durch die moderne Literatur in Österr., 1947; Kosch; Kürschner, Jgg. 1924–1949; Nagl–Zeidler–Castle 4, S. 2272.
(Hanus)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 17, 1967), S. 149
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