Koubek Jan Pravoslav, Dichter und Philologe. * Blatna (Blatná, Böhmen), 4. 6. 1805; † ebenda, 28. 12. 1854. Stud. ab 1827 an der Univ. Prag Rechtswiss., brach jedoch 1831 sein Stud. ab und war als Erzieher in galiz. Adelsfamilien tätig. 1833–37 wirkte er als Gymnasialprof. in Lemberg, 1837–39 in Böhmen als Bibliothekar bei Gf. Franz Sternberg. 1839 wurde er ao., 1847 o. Prof. für tschech. Sprache und Literatur an der Univ. Prag, 1849 übernahm K., der auch als Zensor und amtlicher Übersetzer tätig war, einen Lehrauftrag für Poln. Romant. Begeisterung für das Slawentum und seine Sendung bestimmten sowohl das dichter. als auch das wiss. Werk K.s, soweit von letzterem überhaupt die Rede sein kann. K. stand zeitlebens unter dem starken Einfluß J. Jungmanns (s. d.), Kollárs (s. d.) und F. L. Čelakovskýs (s. d.). Er war ein guter Kenner der poln. und russ. Literatur und übers. u. a. Puschkin und Mickiewicz. Seine Vorlesungen, von patriot. Höhenflug und vom Enthusiasmus für die Dichtung, besonders für die Romantik getragen, begeisterten die Hörer. Seine zahlreichen Dichtungen, oft didakt. weitschweifig und als Satiren der Schärfe entbehrend, sind heute vergessen. K. versuchte sich auch als Dramatiker.