Kovács Albert, Theologe. * Mezőbánd, Kom. Maros–Torda (Band, Siebenbürgen), 8. 8. 1838; † Budapest, 4. 2. 1904. Bruder des Theologen Ödön K. (s. d.); beendete 1861 das theolog. Stud. an der ref. theolog. Hochschule von Klausenburg. 1861–63 Lehrer für latein. Sprache am ref. Kollegium ebendort. 1863–65 stud. er Theol., Jus und Phil. an der Univ. Utrecht und 1865 an der Univ. Göttingen. 1865 suppl. und 1867 o. Prof. für Kirchenrecht und prakt. Theol. an der ref. theolog. Akad. Budapest. Führender Vertreter der liberalen theolog. Richtung und der ung. Abart des dt. Kulturprotestantismus, begründete er 1871 den „Magyar Protestáns Egylet“ („Ung. Protestant. Ver.“), dessen Sekretär er bis 1890 blieb. K. förderte den Zusammenschluß der verschiedenen ref. Kirchendistrikte Ungarns. 1881 war er maßgeblich beteiligt an der Gründung des ung. kirchlichen Zentralfonds (Közalap) zur Unterstützung bedürftiger Pfarrgemeinden und gesamtkirchlicher Einrichtungen, dessen Referent er bis 1891 war. Er gab mehrere theolog. Z., Jbb. und Schriftreihen heraus und war Hauptmitarbeiter der wichtigsten ung. protestant. Wochenztg. „Protestáns Egyházi és Iskolai Lap“ („Protestant. Kirchen- und Schulbl.“), in welcher die meisten seiner Aufsätze erschienen sind. 1881–96 war er Parlamentsabg. der Nationalen Partei, 1894–96 deren stellvertretender Vorsitzender.