Krackowizer Josef Christian, Mediziner und Naturwissenschaftler. Geb. Spital am Pyhrn (Oberösterreich), 14. 12. 1814; gest. Steyr (Oberösterreich), 23. 2. 1900; röm.-kath. Sohn des Pflegers Ferdinand Stephan Krackowizer (1777–1826) und der Theresia Krackowizer, geb. Richter (1794–1866), Bruder des Juristen Ferdinand Johann Krackowizer (geb. Spital am Phyrn, 20. 11. 1813; gest. Wels, Oberösterreich, 10. 12. 1893) sowie von →Franz Krackowizer und →Ernst Krackowizer, Onkel von →Ferdinand Krackowizer und →Hermann Krackowizer; ab 1848 verheiratet mit Maria Franziska Krackowizer, geb. Hönig (geb. Sierninghofen, Oberösterreich, 19. 2. 1824; gest. Steyr, 18. 2. 1903). – K. besuchte das Gymnasium in Kremsmünster und absolvierte dort auch die philosophischen Vorstudien. 1835–37 studierte er Medizin in Wien, dann zwei Jahre in Pavia; 1842 Dr. med. an der Universität Wien. Zunächst als praktischer Arzt in Sierning tätig, übersiedelte K. 1847 nach Steyr, wo er 1850 zum Stadtarzt ernannt wurde und in dieser Funktion bis 1893 tätig war. Ab 1851 fungierte er auch als Armenarzt. K. wurde v. a. als Naturwissenschaftler bekannt. In seiner „Dissertatio inauguralis sistens enumerationem systematicam Curculionidum Archiducatus Austriae“ (1842) listete er nahezu vollständig die Arten und Synonyme der damals in Ober- und Niederösterreich bekannten Rüsselkäfer auf und leistete damit einen wertvollen Beitrag zur Entomofaunistik der behandelten Region. Später beschäftigte er sich intensiv mit der österreichischen Alpenflora und -fauna, verfasste jedoch keine weiteren Fachbeiträge. K. war ab 1868 Mitglied des Österreichischen Alpenvereins, 1874 gründete er die Sektion Steyr des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins und amtierte als Vorstand derselben.