Kraelitz von Greifenhorst Friedrich Joh., Orientalist. * Wien, 12. 7. 1876; † Wien, 25. 2. 1932. Sohn eines Off.; stud. zunächst an der Univ. Wien Jus (legte die rechtshist. Staatsprüfung ab), besuchte gleichzeitig aber auch die Kurse für Arab., Pers. und Türk. der k. k. öff. Lehranstalt für oriental. Sprachen, legte hier darin die Abschlußprüfungen ab und bildete sich nun an der philosoph. Fak. bei D. H. v. Müller, J. v. Karabacek, M. Bittner, A. Wahrmund und A. Haffner aus, 1904 Dr.phil., 1903–17 in der Hofbibl. (zuletzt als Kustos II. Kl. mit der Verwaltung der oriental. Hss. betraut) tätig. 1913 habilit. er sich an der Wr. Univ. für türk.-tartar. Sprachen in Verbindung mit armen. Philol. bei Bittner, 1916 tit. ao. Prof. 1917 ao. Prof., 1923 tit. o. Prof., 1924 o. Prof., Vorstand des Oriental. Inst. K.-G., Mithrsg. der Wr. Z. für die Kde. des Morgenlandes, Mitbegründer des Forschungsinst. für Osten und Orient in Wien (1916) und der Z. Mitt. zur Osman. Geschichte (1921), war korr. Mitgl. des Institut d’Histoire turque (1914) und der Akad. der Wiss. in Wien (1920). Während seiner Dienstzeit an der Hofbibl. war F. K.-G. 1907/08 dem Departement für Chiffre- und translator. Arbeiten im Min. des k. u. k. Hauses und des Äußern zugeteilt und unternahm 1911 eine Studienreise in die Türkei. Neben seiner akadem. Tätigkeit wirkte er 1916–22 auch als Doz. und Prüfungskomm. für Türk. Sprache an der Öffentlichen Lehranstalt für oriental. Sprachen und während des Ersten Weltkrieges überdies am Evidenzbüro des k. u. k. Generalstabs. Seine zahlreichen, immer Neues bringenden Arbeiten betreffen vor allem die Linguistik vornehmlich des Turko-tatar. und Armen., vor allem in seinen letzten Arbeitsjahren aber die osman. Urkundenlehre und Verfassungsgeschichte.