Krahuletz, Johann (1848-1928), Heimatforscher

Krahuletz Johann, Heimatforscher. * Eggenburg (N.Ö.), 3. 11. 1848; † ebenda, 11. 12. 1928. Sohn eines Büchsenmachers; von Beruf Büchsenmacher und Eichmeister in Eggenburg, sammelte er als Autodidakt vom 12. Lebensjahre an Fossilien, Fundstücke und volkskundliche Gegenstände. 1865–77 sandte er seine urgeschichtlichen Funde an Dr. Matthäus Much nach Wien. 1874 entdeckte er die „Teufelslucken“, eine der seltenen Hyänenhöhlen Europas. 1877 gründete er eine Privatsmlg., die er 1900 gegen eine Leibrente seiner Vaterstadt übergab. Seit 1902 sind seine geolog.-paläontolog. und urgeschichtlichen Smlgn. in einem eigens dafür erbauten Haus, einem der bedeutendsten Heimatmuseen von N.Ö., ausgestellt. 1927 wurde er mit dem Titel Prof. ausgezeichnet. Seinen Namen tragen Aerodelphis Krahuletzi (Meeressäugetier) und Metascytherium Krahuletzi (Landsäugetier). K.s aufsehenerregende Funde halfen F. X. Schaffer bei der damaligen Neugliederung des österr. Jungtertiärs.

W.: Eggenburgs geolog. und praehist. Bedeutung, in: Eggenburg, 1895, S. 19 ff.; Bearb. der prähist. Beitrr. für Österr. Kunsttopographie, Bd. 5, Tl. 1 u. 2, 1910–11; etc.
L.: R. P. vom 12. 12. 1928; Bunte Welt und Mode, Ill. Wochenbeil. der Wr. Neuesten Nachrichten vom 29. 1. 1928; Z. für Volkskde., 1905, S. 197 ff.; Das Waldviertel, Bd. 6, 1931, S. 85; F. Haberl, J. K. An seinem 100. Geburtstag, 1948, S. 16 ff.; Jahresberr. der K.-Ges., 1908/09, S. 13 ff.; Mitt. der Zentralkomm. für Denkmalpflege, F. 3., Bd. 16, 1918, Beibl., S. I–XII; Mitt. Krahuletz–Mus., Eggenburg.
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PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 18, 1968), S. 193f.
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