Krall Jakob, Ägyptologe. * Volosca (Volosko, Küstenland), 27. 7. 1857; † Wien, 27. 4. 1905. Stud. 1875–78 an der Univ. Wien Phil., besuchte aber auch jurist. Vorlesungen. 1879 Dr.phil. Seine Lehrer waren insbesondere sein Schwiegervater, der Historiker M. Büdinger (s. d.) und der Ägyptol. L. Reinisch. Nach einem Aufenthalt in Paris (1880) habilit. sich K. 1881 für alte Geschichte des Orients. 1890 ao. Prof., 1897 tit. o. Prof., 1900 o. Prof. ad personam für alte Geschichte des Orients an der Univ. Wien. Nach dem Abgang von Reinisch erhielt er 1904 auch die Lehrkanzel für Ägyptol. Nach Stud. auf dem Gebiete der Quellenforschung und Chronol. wandte er sich nach seiner ersten Ägyptenreise 1885 (der eine zweite im Jahre 1898 folgte) mehr den hist.-geograph. Stud. zu. 1898 Hon.-Kustos an der Papyrussmlg. der Hofbibl. in Wien, wo sich ihm durch die Bearbeitung der hieroglyph., hierat., demot. und kopt. Texte in der Papyrussmlg. Erzh. Rainer eine reiche philolog. Tätigkeit eröffnete. Mitgl. der Akad. d. Wiss. in Wien.