Kraus Felix von, Mediziner. * Hennersdorf (Jindřichov, österr. Schlesien), 1805; † Wien, 28. 2. 1875. Vater des Historikers Viktor v. K. (s. d.), Großvater des Folgenden; Trat nach Absolv. der philosoph. Jgg. an der Univ. Wien 1824 als Praktikant in den feldärztlichen Dienst, wurde 1825 Unterarzt im IR. 45 und besuchte dann den höheren Lehrkurs an der Med.-chirurg. Josephsakad., 1831 Dr.med. et chir., Mag. der Augenheilkde. und Geburtshilfe. Ab 1832 machte er als Rgt.-Arzt bei den IR. 57, 25 und 36 Dienst und kam mit letzterem 1837 nach Prag, wo er nebenbei an der Univ. weiter stud. 1846 kurze Zeit in Galizien stationiert, kehrte er jedoch bald nach Prag zurück (1. Feldart. Rgt). 1848 in wichtigen Militärsanitätsangelegenheiten zu Rate gezogen, wurde K. 1849 zum 3. Armeekorps versetzt, 1850 Stabsarzt, 1851 mit der stabsärztlichen Dion. beim Landesgeneralkmdo. in Prag betraut, 1851 dirigierender Stabsarzt beim Landesgeneralkmdo. in Ungarn, 1854 Leiter der Sanitätsdion. bei der operierenden III. Armee und 1859 Sanitätsreferent beim Armeegeneralkmdo. Nach dem Feldzug kehrte er nach Ofen zurück und wurde 1861 in die feldärztliche Organisationskomm. des Kriegsmin. berufen, 1864 Generalstabsarzt, Referent für Sanitätsangelegenheiten und nob., 1867 i.R. K., ein guter Kenner des Militärsanitätswesens, gestaltete in Ungarn den Feldsanitätsdienst um, führte Schiffsambulanzen und Zeltspitäler ein und sorgte für Isolierung der ansteckend Erkrankten. Er bahnte die Einheitlichkeit in der Ausbildung der Militärärzte an und reorganisierte während seiner Dienstzeit im Kriegsmin. das Militärsanitätskomitee, konnte aber die Maßnahmen zu einer grundlegenden Besserstellung der Feldärzte nicht durchführen.