Krebs, Hans (1888-1947), Politiker

Krebs Hans, Politiker. * Iglau (Jihlava, Mähren), 26. 4. 1888; † Prag, 15. 2. 1947 (hingerichtet). Schloß sich frühzeitig der in Aussig entstandenen Dt. Arbeiterpartei an, betätigte sich für sie als Journalist und Parteisekretär in Iglau, Aussig und Wien. Nach mehrjähriger Kriegsdienstleistung beteiligte er sich ab 1917 an der Reorganisation der Partei, in welcher er später im tschechoslowak. Staat eine führende Stellung einnahm. Im Zusammenhang mit dem sogenannten Volkssportprozeß wurde er vom Parlament dem Strafgericht ausgeliefert, floh aber 1933 nach Deutschland. Hitler (s. d.) verlieh ihm den Rang eines Gauleiters der Nationalsozialist. Dt. Arbeiterpartei. Bei Einrichtung des Sudetenlandes übernahm er polit. Aufgaben in seinem Heimatlande, nach Kriegsende wurde er von den Tschechen verhaftet, mit einer Anzahl anderer ehemaliger dt. Abg. im Prager Parlament vor Gericht gestellt, zum Tode verurteilt und hingerichtet.

W.: Katechismus der dt. Arbeiterbewegung Österr., 1917; Macht und Recht, 1921; Der Kahr-Freitag, 1923; Paneuropa und Mitteleuropa, 1931; Masaryk und die dt. Nationalsozialisten, 1933; Der Kampf um die sudetendt. Autonomie, 1933; Wir Sudetendt., 1937; Kampf in Böhmen, 1938 (z. Tl. autobiograph.); Sudetendeutschland marschiert, 1938.
L.: Die Furche vom 29. 3. 1947; W. Kosch-E. Kuri, Biograph. Staatshdb., Bd. 2, 1963, S. 705; J. César– B. Černý, Politika německých buržoazních stran v Československu v letech 1918–38 (Die Politik der dt. bürgerlichen Parteien in der Tschechoslowakei in den Jahren 1918–38), Bd. 2, 1962, S. 554; W. Jaksch, Europas Weg nach Potsdam, 1958.
(Goldinger)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 18, 1968), S. 240
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