Kristóffy József, Politiker. * Makó (Ungarn), 7. 9. 1857; † Budapest, 29. 3. 1928. Stud. Jus in Budapest und Wien, wurde dann Komitatsbeamter im Kom. Csanád. 1896 Landtagsabg. der liberalen Partei. 1903 Obergespan des Kom. Szatmár, 1905 Innenmin. der Regierung Fejérváry. K. traf strenge Maßnahmen zur Unterdrückung des sog. „nationalen“ Widerstandes der Kom., suchte gegen die bei den Wahlen von 1905 zur Mehrheit gelangte oppositionelle Parteikoalition die sozialdemokrat. Arbeiter zu gewinnen, propagierte das allg. Wahlrecht und bearb. einen entsprechenden Gesetzesantrag, der allerdings nicht angenommen wurde. 1906 zog er sich vom öff. polit. Leben zurück und wurde 1911 Landtagsabg. von Békéscsaba wegen seiner radikalen Auffassung bezüglich des Wahlrechts mit einem parteilosen Programm. 1913 legte K., der zeitweise dem vertrauten Kreise Erzh. Franz Ferdinands (s. d.) angehörte, sein Mandat zurück.