Krommer (Kramář), Franz (1759-1831), Komponist und Violinist

Krommer (Kramář) Franz, Komponist und Geiger. * Kamenitz (Kamenice, Böhmen), 27. 11. 1759; † Wien, 8. 1. 1831. Sohn des Wirtes und Bürgermeisters von Kamenitz Georg K.; ca. ab 1773 Gehilfe und Schüler seines Onkels, des Chordir. Anton Matthias K. (1742–1804). Kam 1785 auf ein Jahr nach Wien und wirkte dann als Geiger, Musikdir. und Regenschori in verschiedenen adeligen Hofkapellen und Kirchen. Um 1795 ließ er sich als Geiger und Kompositionslehrer in Wien nieder, wurde 1810 Musikdir. „der Ballette“ beim k. k. Hoftheater, übernahm 1815 das Amt eines k. Kammertürhüters und begleitete K. Franz I. (s. d.) 1815 nach Paris und Padua, 1816 nach Verona, Mailand und Venedig. 1818 folgte er L. A. Koželuch (s. d.) als letzter beamteter Kammer-Kapellmeister und Hofkompositor; 1820 trat er mit der Hofkapelle in Troppau auf. K. hinterließ eine große Zahl von Kompositionen, die in den damaligen Musikzentren aufgeführt wurden. Ehrenmitgl. des Istituto filarmonico zu Venedig, der philharmon. Ges. in Laibach, des Innsbrucker Musikver., der Konservatorien in Paris und Mailand, der Ges. der Musikfreunde in Wien. Sein Sohn August K. (1807–42), gehörte dem Orchester des Wr. Burgtheaters an, wo er auch als Komponist und Pianist in Erscheinung trat.

W.: 9 Symphonien; Konzerte für Solo-Instrumente und Orchester; Kammermusikwerke; kirchenmusikal. Werke; Chöre und Lieder.
L.: Hudební výchova 12, 1931, n. 1; H. Walter, F. K. (1759–1831). Sein Leben und Werk mit besonderer Berücksichtigung der Streichquartette, Diss. Wien, 1932; K. Padrta, F. K. a jeho orchestrální skladby (F. K. und seine Orchesterkompositionen), Diss. Brünn, 1949; Die Musik in Geschichte und Gegenwart: Černušák–Štědron–Nováček; Eitner; Fétis; Gerber; Grove; Reissmann; Riemann; Schmidl; Thompson; Wurzbach; ADB; Otto 15; J. Racek, Česká hudba (Tschech. Musik), 2. Aufl. 1958; E. Hanslick, Geschichte des Conzertwesens in Wien, 1869.
(Suppan)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 19, 1968), S. 289f.
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