Kubitschek Rudolf, Historiker und Volkskundler. * Fürstenhut (Knížecí Pláně, Böhmen), 29. 12. 1895; † Prachatitz (Prachatice, Böhmen), 29. 5. 1945. Stud. Germanistik, Geschichte und Geographie an der Dt. Univ. Prag, Dr. phil.; war als Lehrer an verschiedenen dt. Gymn. in Böhmen tätig. K. erforschte hist. Zusammenhänge zwischen Bayern und dem Böhmerwald und erarbeitete eine Reihe von Gründungsgeschichten auf intensivem Quellenstud. beruhend. Den großen Glasherren seiner Heimat (Hafenbrädl, Meyr, Kralik) und dem dort erzeugten Glas widmete er sein Augenmerk. Sprachlich untersuchte er die Mundarten des Böhmerwaldes, ferner den Wortschatz und seltsames Sprachgut; vor allem setzte er sich in einer weit ausholenden Polemik für die Schreibung „Böhmerwald“ ein. Er sammelte Sagen und Sprichwörter, Bauernschwänke und Schnurren, zeigte den „Waldler“, wie er lebt, und beschäftigte sich mit Hartauer (s. d.) und seinem Lied „Tief drin im Böhmerwald“.