Kuffner (Kueffner), Christoph Johann Anton (1777-1846), Beamter und Schriftsteller

Kuffner (Kueffner) Christoph Johann Anton, Beamter und Schriftsteller. * Wien, 28. 6. 1777; † Wien, 7. 11. 1846. Sohn des Hofparteienvertreters Joh. Christoph K.; sorgfältig erzogen, stud. er einige Zeit an der Univ. Wien; 1797 in der Universitätsbrigade. Er trat 1803 in den Staatsdienst, 1831 Staatsratkonzipist. Ab 1819 war er Aushilfszensor, der auch Tagesztg. zensurierte. Im musikal. Elternhause verkehrten Mozart und Haydn, der den begabten Knaben sogar adoptieren wollte. Als Schriftsteller war K. ungemein fruchtbar und vielseitig, von seinen Übers. waren die der Lustspiele des Plautus hervorragend. Für den 1. Tl. der „Ausgabe letzter Hand“ erhielt er die Goldene Ehrenmedaille für literar. Verdienste. Durch seine Arbeiten über das klass. Altertum wurde er einer der Wegbereiter des modernen hist. Romans. Einige seiner Theaterstücke wurden aufgeführt.

W.: Perikles der Olympier. Eine biograph. Darstellung, 2 Tle., 1809; Artemidor im Reiche der Römer, 4 Bde., 1822–27; Ulrich, Herzog von Württemberg (Hist. Schauspiel in 5 Akten), 1840; Ausgabe letzter Hand, 20 Bde., 1843, 1845–47; Übers.: Sämtliche Lustspiele des Plautus, aus dem Latein, metr. übers., 5 Tle., 1806; etc.
L.: Die Grenzboten, 1846, S. 337 f.; Heimat, 1882; H. Badstüber, Ch. K., ein vergessener Poet des Vormärz, 1907; Goedeke 6, S. 577, 9, S. 37 ff.; Kosch, Das kath. Deutschland; Wurzbach; ADB; H. Lorm, Wien’s poet. Schwingen und Federn, 1847, S. 238 ff.; J. F. Castelli, Memoiren meines Lebens 2, 1913, S. 26, 285 ff.
(Marx)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 19, 1968), S. 329
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