Kugler, Emil (1868-1941), Mediziner und Schriftsteller

Kugler Emil, Mediziner und Schriftsteller. * Brixen (Südtirol), 17. 9. 1868; † Gmunden (O.Ö.), 30. 8. 1941. Stud. an den Univ. Graz, Innsbruck und Wien, 1893 Dr.med., hatte zuerst eine Landpraxis in Jenesien bei Bozen, seit 1898 war er Chefarzt des Sanatoriums Gmunden (Obermedizinalrat). Er betrieb 1917 als erster in O.Ö. die Pneumothorax-Therapie und baute die Tuberkulosenfürsorge auf. 1919 erfolgte die Gründung des Ver. der oberösterr. Kindersonnenheilstätten (Jahresberr. 1920–40), 1920 die Errichtung der Heilstätte Offensee bei Ebensee, 1935 der Bau eines Winterheimes auf dem Gmundnerberg. Zu K.s Freundeskreis gehörten u. a. J. J. David (s. d.), P. Altenberg (s. d.), A. Kubin, A. Hanak (s. d.), R. Burmester und A. Figdor (s. d.). Neben fachlichen Abhh. verfaßte K. vor allem Jugendbücher. Das phantasiereich erfundene, gedankenvolle und doch der kindlichen Vorstellungswelt leicht faßliche Geschehen seiner Märchen ist durch hist. und kulturgeschichtliches Wissen und durch die Kenntnis des gesamtdt. Sagengutes bereichert. Als Mundartdichter wirkte er realist. und humorvoll. K.s Dichtungen sind aus ursprünglicher Begabung und echtem Verantwortungsbewußtsein gestaltet.

W.: Weihnachtsspiele, 4 He., 1912–18; Hausmärchen der Kugler-Kinder. Mit 25 Holzschnitten von K. Rössing, 1920; ’s Fischl (Erzählung), in: Kassian-Kalender, 1928 und Der Schlern, Jg. 26, 1952, S. 287 f.; etc. Med. Publ.: System der Neurose, 1922; Tuberkulose und Arbeitsleistung, in: Wr. Archiv für innere Medizin 11, 1925; Moderne Bekämpfung der Tuberkulose als Volksseuche, in: Volksgesundheit 2, 1928.
L.: (Linzer) Tagespost vom 12. 9. 1941; E. Guggenberger, Oberösterr. Ärztechronik, 1962; Kürschner, 1922–34; Kosch, Das kath. Deutschland.
(Hanus–Kugler)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 19, 1968), S. 330
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