Kundigraber, Hermann (1879-1944), Komponist und Musikpädagoge

Kundigraber Hermann, Komponist und Musikpädagoge. * Graz, 6. 4. 1879; † St. Marein am Pickelbach (Stmk.), 6. 12. 1944. Kaufmannssohn; stud. bei E. W. Degner (s. d.) an der Schule des Musikver. für Stmk. in Graz, ging 1902 als Musikdir. nach Pettau und 1904 in der gleichen Eigenschaft nach Cilli. 1905–39 leitete er die Musikschule in Aschaffenburg, wo er ein Collegium musicum gründete und im Rahmen der „Aschaffenburger Musikkultur“ das kulturelle Leben dieser Stadt wesentlich beeinflußte. 1939/40 stand er als interimist. Dir. dem Grenzlandkonservatorium in Klagenfurt vor, 1940–42 vertrat er den Dir. der Landesmusikschule in Graz und baute dann in Oberwart (Burgenland) eine Musikschule auf. Als Komponist ging K. von der Romantik Schumanns aus, wandte sich im zweiten Schaffensabschnitt dem Impressionismus zu, um zuletzt zu Wagner und Strauß zu finden. Als Musikhistoriker beschäftigten ihn Fragen der J. J.-Fux-Forschung.

W.: Quintett in einem Satz für Klavier, 2 Oboen und 2 Fagotte; Streichquartett d; 4 Sonette des M. Buonarotti für 1 Singstimme und Orchester; Steyer. Symphonie; Klavier-Schule für die dt. Jugend; Sinfonia scholaris; Symphonie nach M. Grünewald für Orchester und Chor; Kadenzen zu Konzerten von Beethoven, Mozart und J. Haydn; Das Testament (kom. Oper); Kammermusik; Klavierwerke; Lieder; Chöre; Bearb. etc. Publ.: Aus Degners Tage- und Skizzenbuch, in: Aus dem Musikleben des Steirerlandes, 1924; F. Schuberts unvollendete h-moll Symphonie und A. Hüttenbrenners Hortung, in: Z. für Musik, 1943; Theorie- und prakt. Stud., Hüttenbrenner-Biographie, Manuskripte im Besitz von H. Kundigraber, Graz.
L.: Kl. Ztg. (Graz) vom 4. 4. 1959; A. Hainz, H. K., phil. Diss. Graz, 1950; W. Suppan, Steir. Musiklex., 1962–66; Die Musik in Geschichte und Gegenwart; Einstein; Frank–Altmann; Stmk. Land, Leute, Leistung, 1956, S. 245, 248.
(Suppan)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 19, 1968), S. 349
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