Kupfer-Gomansky, Caesarine; geb. Heigel (1818-1886), Schauspielerin

Kupfer-Gomansky Caesarine, geb. Heigel, Schauspielerin. * Sigmaringen (Baden-Württemberg), 28. 12. 1818; † Wien, 1. 4. 1886. Tochter des Schauspielers und Dramatikers Dr. Caesar Max H. Betrat 1834 am Hoftheater von Koburg-Gotha erstmals die Bühne. 1838–40 war sie in Leipzig, 1840–44 in Köln, 1844–50 am Thalia-Theater in Hamburg und 1850–53 am Theater an der Wien als jugendliche Liebhaberin engagiert. 1854 ging sie nach Augsburg, wo sie in das Fach der Anstandsdamen und Mütter wechselte. Unterbrochen durch ein Engagement in Linz 1858/59 blieb K. bis 1860 in Augsburg, ging dann für 1 Jahr nach Pest und spielte ab 1861 wieder am Hamburger Thalia-Theater. Nach einem Gastspiel im Juni 1872 wirkte sie am Burgtheater in Wien. Sie übernahm einen Teil der Rollen A. Haizingers (s. d.) und gefiel durch ihr einfaches und natürliches Spiel besonders in fein-kom. Rollen. Sie gewann in Wien vor allem als Lehrerin Bedeutung, so wurde u. a. im April 1874 J. Kainz (s. d.) ihr Schüler. K. war in erster Ehe (1846) mit dem Schauspieler Gomansky und nach dessen Tod (1848) mit dem Cellisten Wilhelm K. (1850) verheiratet.

Hauptrollen: Minna v. Barnhelm; Preziosa; Generalin (Mutter und Sohn); Frau Hurtig (Heinrich IV.); Marthe (Faust); Amme (Romeo und Julia); etc.
L.: Wr. Ztg. vom 1. 4. 1886; N. Fr. Pr. vom 1. und 4. 4. 1886; Dt. Bühnenalmanach, 1887, S. 104; F. J. Frh. v. Reden-Esbeck, Dt. Bühnen-Lex., 1879; Eisenberg; O. G. Flüggen, Biograph. Bühnenlex. der dt. Theater, 1892; Kosch, Theaterlex.; Dekamerone vom Burgtheater, 1880; Katalog der Porträt-Smlg., 1892; Rub; 175 Jahre Burgtheater, hrsg. von der Bundestheaterverwaltung, 1954; B. Niederle, Der Nachlaß Kainz’ (Katalog der österr. Nationalbibl.), 1942; A. Schönwald–H. Peist, Geschichte des Thalia-Theaters in Hamburg, 1868, S. 28–43, 61–78; F. A. Witz, Versuch einer Geschichte der theatral. Vorstellungen in Augsburg, 1876.
(Futter)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 19, 1968), S. 361
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