Kuschar, Rudolf; Ps. Julius Roewen (1855-1929), Schriftsteller und Jurist

Kuschar Rudolf, Ps. Julius Roewen, Jurist und Theaterdichter. * Graz, 15. 4. 1855; † Schladming (Stmk.), 23. 1. 1929. Sohn eines Beamten; stud. an der Univ. Graz Jus, 1879 Dr.jur. und Richteramtsprüfung für den Zivildienst. 1882–92 bekleidete er in verschiedenen Orten Kärntens und der Stmk. die Stelle eines Gerichtsadjunkten, lernte so die bäuerlichen Lebensverhältnisse kennen und gewann tiefe Einblicke in die Volksseele. 1888 legte er auch die Militärrichteramtsprüfung ab, wurde 1892 nach Graz versetzt und 1898 zum Gerichts-Sekretär befördert. 1905 i.R. K. entnahm die Stoffe und Probleme der meisten seiner Lustspiele und Volksstücke dem bäuerlichen Lebenskreis. Seine größten Erfolge errang er mit dem Volksstücke „Die Kurzbauer-Rosl“ und mit der Bauernposse „Dem Ahnl sei’ Geist“, konnte aber als Volksdichter der alten Schule mit seinen Bühnenschöpfungen doch nur vorübergehende Bedeutung gewinnen. K. war Mitgl. der allg. Schriftsteller-Vereinigung.

W.: Dem Ahnl sei’ Geist (Bauernposse), 1894; Karl XII. Jugendliebe (Dramolett), 1897; Die Unehr (Volksdrama), 1904; Die Wirtin zum goldenen Salbling (Komödie), 1904; Im Wunderlande der Lotosblume, gem. mit G. W. Geßmann, unter dem Ps. Kama-Beva, 1905; Die Verlobungsreise (Lustspiel), 1912; Volksstücke: Die Kurzbauer-Rosl, 1888, 2. Aufl., 1906; Der Gargscheite, 1894; Die Lüge ums Glück (mit Gesang), 1900.
L.: (Grazer) Tagespost vom 23. 1. 1929; Brümmer; Giebisch–Gugitz; Giebisch-Pichler–Vancsa; Kosch; Nagl–Zeidler–Castle, s. Reg.; Wer ist’s? 1908, 1911.
(Klein)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 19, 1968), S. 370f.
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