Lackner, Hans (1876-1930), Schauspieler

Lackner Hans, Schauspieler. * Wien-Pötzleinsdorf, 11. 5. 1876; † Wr. Neustadt (N.Ö.), 16. 3. 1930. Sohn eines Bankbeamten; stud. 1894/95 Jus, 1895/96 Germanistik an der Univ. Wien, wandte sich dann aber von K. Loewes schauspieler. ausgebildet der Bühnenlaufbahn zu. Nach Engagements in Troppau und am Sommertheater in Gmunden kam er im Herbst 1898 an das Raimund-Theater in Wien. 1904 ging er nach München, kehrte dann aber wieder nach Wien zurück, wo er vor allem am Dt. Volkstheater spielte und 1917–19 dem Verband des Burgtheaters angehörte. In seinen letzten Lebensjahren konnte L. kein ständiges Engagement erhalten und gastierte so an den verschiedensten Wr. Bühnen, vor allem am Raimund-Theater, am Neuen Wr. Schauspielhaus und am Josefstädter-Theater, wobei er aber nicht immer in seiner schauspieler. Eigenart entsprechenden Rollen eingesetzt wurde. Alle seine Darstellungen wiesen eine schlichte aber treffende Charakterzeichnung auf; der liebenswürdige Humor, der die jugendlichen Bonvivants und Naturburschen der Frühzeit auszeichnete, erhielt in der Spätzeit eine wirkungsvolle Schärfe, wobei ihm altösterr. Typen besonders lagen.

Hauptrollen: Valentin (Faust); Martin (Das vierte Gebot); Max (Anatol); Theodor Kaiser (Liebelei); Karl (Maria Magdalena); Adhémar (Cyprienne); Gf. Hechingen (Der Schwierige); Hofrat (Leinen aus Irland); etc.
L.: N. Fr. Pr. vom 17. und 18. 3. 1930; R. P. und N. Wr. Tagbl. vom 17. 3. 1930; Eisenberg; Kosch, Theaterlex.; G. Bondi, Geschichte des Brünner dt. Theaters 1600–1925, 1924; 175 Jahre Burgtheater, hrsg. von der Bundestheaterverwaltung, 1954.
(Futter)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 20, 1969), S. 395
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