Lama (de Lama, Delama), Matthias von (1780-1827), Tiroler Freiheitskämpfer

Lama (de Lama, Delama) Matthias von, Freiheitskämpfer. * Innsbruck, 4. 12. 1780; † Meran (Südtirol), 12. 12. 1827. Sohn eines Magistratskämmerers aus einem im 16. Jh. aus Spanien über die Niederlande in Tirol eingewanderten, 1708 in den Reichsritterstand erhobenen Geschlechts, das seit 1686 das Schloß Büchsenhausen bei Innsbruck samt Brauerei besaß. Nach dem Stud. der Rechte wurde er Aktuar beim Landgericht Sonnenburg bei Innsbruck. Nach Besetzung dieser Stadt durch den französ. Marschall Lefebvre am 20. 5. 1809 begab er sich zu Andreas Hofer nach Sterzing und übernahm das Kmdo. über die Schützen von Völs, Götzens und Axams. Hofer bestellte ihn nach dem Siege am Bergisel vom 13. August und nach der Übernahme der Regierung wegen seiner gewandten Feder und seiner jurid. Kenntnisse zu seinem Adj. und Geheimsekretär. Als solcher brachte er die von Hofer gegebenen Anordnungen in schriftliche Form und verfaßte Aufrufe und Kundmachungen. In der unglücklichen Bergiselschlacht vom 1. 11. 1809 befehligte er den linken Flügel, konnte sich aber mit seinen 1500 Mann gegenüber der feindlichen Übermacht nicht behaupten. Im Mai 1810 flüchtete er nach Wien. Nach der Wiedervereinigung Tirols mit Österr. in seine Heimat zurückgekehrt, wurde er Stadt- und Landrat in Innsbruck, später Landrat in Salzburg.

L.: Tiroler Anzeiger vom 11. 4. 1931; H. Schmölzer, A. Hofer und seine Kampfgenossen, 1900, S. 167; J. Hirn, Tirols Erhebung im Jahre 1809, 1909, S. 600, Anm. 1, 633, 744, 751.
(Gschließer)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 20, 1969), S. 409f.
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