Lampert, Carl (1894-1944), Geistlicher und Widerstandskämpfer

Lampert Carl, Geistlicher und Widerstandskämpfer. * Göfis (Vorarlberg), 9. 1. 1894; † Halle a. d. Saale (Sachsen-Anhalt), 13. 11. 1944 (hingerichtet). Sohn eines Bauern und Stückferggers; stud. in Brixen Theol., 1918 Priesterweihe; setzte nach Katecheten- und Jugendseelsorgerpraxis in Dornbirn als Sekretär der Agentie (für die dt. und österr. Diözesen) seine Stud. an der Anima in Rom fort, 1935 Dr.jur.can., Advokat der S. R. Rota, Offizial des kirchlichen Gerichtes und 1939 Provikar bei der apostol. Administratur Innsbruck-Feldkirch, ab 1936 Präs. des Verwaltungsrates der Verlagsanstalt Tyrolia in Innsbruck. Nach der Eingliederung Österr. in das Großdt. Reich 1938 führten die aggressiven Gleichschaltungsmaßnahmen 1940 zur Verhaftung des die Rechte der Kirche verteidigenden Provikars. 1941 aus dem KZ Dachau entlassen, wurde er nach Pommern ausgewiesen. Er fand im Carolusstift in Stettin (Kriegslazarett) Aufnahme und half in Swinemünde und Parchim in der Seelsorge aus. Im Februar 1943 neuerdings verhaftet, wurde er in das Stettiner Gestapogefängnis eingeliefert und gefoltert. Im Dezember 1943 begann in Halle ein in Torgau fortgeführter Reichskriegsgerichtsprozeß gegen L., in dessen Verlauf er wegen „Feindbegünstigung, Zersetzung der Wehrkraft und Rundfunkverbrechen“ zum Tode verurteilt wurde.

L.: Die Furche vom 26. 1. 1946; G. Walser, C. L. Ein Leben für Christus und die Kirche 1894–1944, 1964; R. Schnabel, Die Frommen in der Hölle, 1965, S. 90 ff., 193, 266; B. M. Kempner, Priester vor Hitlers Tribunalen, 1966, S. 207–19.
(Welti)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 20, 1969), S. 419
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