Landau, Alfred (1850-1935), Philologe und Volkskundler

Landau Alfred, Philologe und Volkskundler. * Brody (Galizien), 25. 11. 1850; † Wien, 1935. Stammte aus einer Familie, der viele gelehrte Talmudisten und Schriftsteller sowie Sozialarbeiter angehörten. L. beendete in Wien das Gymn., stud. dann an der Univ. Wien Jus, 1875 Dr.jur. Bis 1888 als Advokat tätig, widmete er sich dann philolog. Arbeiten. Als sein Lebenswerk sah er seine Forschungen zur hist. Grammatik und seine Arbeit am Wörterbuch der jidd. Sprache mit Berücksichtigung der Etymol., Phraseol., Semantik und Dialekte an. Seine Forschungen bilden durch ihre Akribie und vorzügliche Methodol. die Grundlage der modernen jidd. Philol.

W.: Das Diminutivum der galiz.-jüd. Mundart, in: Dt. Mundarten, I/1, 1896; Bibliographie des Jüd.-Dt., ebenda, I/2, 1897; Die Sprache der Memoiren Glückels von Hameln, in: Mitt. zur jüd. Volkskde., 1901; Jüd. Privatbriefe aus dem Jahre 1619, gem. mit B. Wachstein, 1911; Zur russ. jüd. Klesmersprache, in: Mitt. der Anthropolog. Ges. in Wien 43, 1913, S. 143 ff.; etc. Zahlreiche philolog. Abhh. in jüd. und dt. Z.
L.: Literar. Bll. vom 27. 11. 1925; Landau-Festschrift, in: Schriften des Jidd. wiss. Inst., Bd. 1, 1926, mit Bibliographie; S. Reisen, Leksikon fyn der jidd. Literatur yn presse, Bd. 2, 1914; Wininger; Wer ist’s? 1928; Jüd. Lex.; Enc. Jud.; Jew. Enc.
(Wein)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 20, 1969), S. 424
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