Lanfranchi, Luigi (1782-1860), Jurist

Lanfranchi Luigi, Jurist. * Pavia (Lombardei), 12. 1. 1782; † Mailand, 18. 8. 1860. Sohn eines Zeichenprof. an der Univ. Pavia; verwaist, ging er verschiedenen Beschäftigungen nach, beendete jedoch 1802 (Dr.jur.) sein Jusstud. an der Univ. Pavia. Er arbeitete dann an der jurid. Fak. als „Ripetitore“ in verschiedenen jurid. Disziplinen und als Skriptor an der Univ. Bibl. 1810 wurde er an die Univ. Padua auf den Lehrstuhl für öff. Recht und nach 1815 für Privatrecht und Zivilprozeß berufen. Nach der napoleon. Ära arbeitete er mit der österr. Regierung, wurde „Reggente“ der Univ., Mitgl. der „Commissione di Pubblica Istruzione per la Provincie Venete“. Durch seinen Einfluß behielten Padua und Pavia ihren eigenen Charakter und wurden nicht den Univ. der Monarchie angeglichen. Ab 1819 war er wieder an der Univ. Pavia, wo er verschiedene Lehrstühle, u. a. für österr. Handels-, See- und Schiffahrtsrecht, innehatte. Vielseitiger Eklektiker, hinterließ L. keine bedeutenden Werke. Nach 1826 zog er sich aus Gesundheitsgründen vom Lehramt zurück und war zunächst als Bibliothekar, dann als Dir. der Fak. für Rechts- und Staatswiss. an der Univ. tätig.

L.: L. C. Elogio del Cavaliere L. L., 1860; Memorie e documenti per la storia dell’Univ. di Pavia e degli uomini più illustri che vi insegnarono, 1878.
(Schiffrer)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 20, 1969), S. 436f.
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