Lang Adolf, Schulmann. * Wien, 8. 3. 1823; † Wien, 4. 1. 1897. Sohn eines Polizeibeamten; stud. an der Univ. Wien zunächst Jus, dann klass. Philol. 1851 legte er die Lehramtsprüfung für den Sprachunterricht an Untergymn. ab und wurde bis 1853 als Supplent am Staatsgymn. in Marburg a. d. Drau, dann am Dt. Gymn. in Preßburg verwendet. 1854 erweiterte er seine Lehrbefähigung auf Obergymn. und wurde Prof. an der Theresian. Ritterakad. und am Akadem. Gymn. in Wien. 1857 Dir. des Marburger Gymn. Anläßlich der Centenarfeier dieser Anstalt begründete er 1858 eine Schillerstiftung zur Prämiierung poet. Versuche von Schülern in dt. und in slowen. Sprache, 1862 erwirkte er die Einführung des Turnunterrichts. Nach Angriffen wegen seiner loyalen Haltung gegenüber den Slowenen trat er 1868 von seiner Stellung zurück und war 1869–71 als Prof. für Latein und Griech. am k. k. Real-Obergymn. in Wien III., 1869–71 auch als Bezirksschulinspektor des polit. und Schulbezirkes Großenzersdorf (N.Ö.) tätig (Gründung einer Bezirkslehrerbibl.), 1871 Landesschulinspektor für die humanist. Fächer an sämtlichen Mittelschulen in N.Ö., ab 1879 im Unterrichtsmin. mit dem Referat über die Gymnasialangelegenheiten betraut, Leiter der Prüfungskomm. für das Lehramt der Stenographie. 1882 Hofrat und i.R. Dann zeitweise in Baden lebend, war er dort 1888/89 Erster Gemeinderat und Vizebürgermeister. L. verfaßte eine Reihe wiss. und pädagog. Abhh. Mit besonderem Nachdruck trat er für den „Organisationsentwurf“ ein. In den Gymnasialenquêten, die vom Min. einberufen wurden, war er initiativ und besonders durch sein „Promemoria“ von 1881 richtungweisend.