Langer, Johann (1793-1858), Schriftsteller und Philanthrop

Langer Johann, Schriftsteller und Philanthrop. * Wien, 7. 4. 1793; † Wien, 29. 1. 1858. Sohn reicher Eltern; versuchte autodidakt. vor allem literar. Kenntnisse zu erwerben. Er war schon frühzeitig schriftsteller. tätig und suchte auch Verbindungen zu den literar. Kreisen Wiens. Er war mit Castelli (s. d.) u. a. befreundet und wurde 1816 Mitarbeiter an Bäuerles Theaterztg., sowie an Ztg. und Z. des In- und Auslandes und veröff. auch Gedichte und Prosabeitrr. in Almanachen, Taschenbüchern etc.; seine Schriften zeigen zwar nicht themat. Auslese, jedoch Kraft des Gemütes und eth. Haltung. Er trat besonders für gemeinschaftsförderndes Wirken und religiöse Toleranz ein. Zur Lyrik hatte er Formtalent. Das eigene Vermögen ermöglichte es L. vielfach wohltätig zu wirken: 1821–45 als Rechnungsführer des Wr. Armeninst., 1825–49 als Ortsschulaufseher der Josefstadt und Jägerzeile, ebenfalls ab 1825 Mitgl. des äußeren Rates, ab 1827 als Armenbezirksdir. Ab 1848 war er Mitgl. des Wr. Gemeinderates. L., der hohes Ansehen genoß, verstand als Präs. der Wr. Sparkasse besonders in der Zeit um 1848 das Vertrauen der von ihm betreuten Bevölkerungskreise zu führenden Stellen zu stärken.

W.: Kränze der Jugend (Gedichte), 1830; Gedichte, 2 Bde., 1830; Erzählungen, Märchen und Skizzen, 2 Bde., 1835–36; Neue Erzählungen und Humoresken. 4 Bde., 1838–41; Gedichte, N. F., 2 Bde., 1841; zahlreiche Veröff. in Ztg. und Z.
L.: Theater-Ztg., Jg. 17, 1858, S. 66; F. Brümmer, Lex. dt. Dichter und Prosaisten von den ältesten Zeiten bis zum Ende des 18. Jh., 1884; Giebisch–Gugitz; Goedeke 12, S. 207 f.; Kosch; Wurzbach; Kosch, Das kath. Deutschland; Gräffer–Czikann, Bd. 3, 6; W. Chezy, Erinnerungen, Bd. 1, 1863, S. 294 ff.
(Hanus)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 21, 1970), S. 5
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