Langer, Josef Jaroslav (1806-1846), Schriftsteller

Langer Josef Jaroslav, Schriftsteller. * Bohdanetsch (Bohdaneč, Böhmen), 12. 11. 1806; † ebenda, 28. 4. 1846. Stud. Phil. und Jus an der Univ. Prag, widmete sich dann der Literatur und redigierte die Z. „Čechoslav“ (Der tschech. Slawe, 1830–31). Die poln. Revolution begrüßte er 1831 mit einer Allegorie in Versen. Polit. verdächtig kehrte er 1836 aus Prag in seine Heimatstadt zurück, wo er verschiedene Gelegenheitsarbeiten für diverse Z. machte. Eine Geisteskrankheit verhinderte jede zusammenhängende Tätigkeit und führte zu seinem vorzeitigen Tod. L. schrieb Verse im Geiste der Volksdichtung mit stark subjektiver Färbung. Das Stud. der Folklore veranlaßte ihn zu theoret. Erwägungen, wie sich der ästhet. Reichtum der Volksdichtung, vor allem der Epik, in der Kunstdichtung verwerten ließe. Bedeutend ist L.s oft allegorisierendes, betrachtendes satir. Schrifttum, das Probleme der Politik und Gesellschaftserziehung berührt.

W.: Selanky (Idyllen), 1830; Bohdanecký rukopis (Die Bohdanetscher Hs.), 1831; etc. Spisy J. J. L. (J. J. L.s Werke), 2 Bde., 1860–61; Srdce mého hlasy (Stimmen meines Herzens), Auswahl, 1917; Bodláčí a růže (Disteln und Rosen), Auswahl, 1957.
L.: Listy filologické, 1930, S. 209 ff.; Hradecký kraj, 1957, S. 279 ff.; F. Hampl, Básníkův ztracený život (Das verlorene Leben eines Dichters, mit Werksverzeichnis), 1946; Slovník českých spisovatelů, 1964; Masaryk 4; Otto 15.
(Havel)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 21, 1970), S. 6
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