Langkammer, Marianna Margaretha; geb. Kolberg, Ps. Richard Nordmann (1866-1922), Schriftstellerin und Schauspielerin

Langkammer Marianna Margaretha, geb. Kolberg, Ps. Richard Nordmann, Schauspielerin und Schriftstellerin. * Wien, 18. 8. 1866; † Wien, 5. 10. 1922. Gattin des Vorigen; in einem Münchner Pensionat erzogen, ging sie 1885 gem. mit ihrem Mann nach Amerika, wo sie u. a. am McVickers-Theater in Chicago als 1. Soubrette in Possen und Operetten auftrat und anschließend zwei Jahre durch Nordamerika reiste. Wieder in Europa spielte sie 1889/90 im „Münchner Ensemble“ und anschließend in Kassel. Nach einem Gastspiel in Leipzig lehnte sie ein Engagement an das Dt. Volkstheater in Wien ab und widmete sich von nun an ausschließlich literar. Tätigkeit. Sie wurde Mitarbeiterin des Wr. Extrabl., des N. Wr. Tagbl. und der N. Fr. Pr. und schuf sich zuerst vor allem als Dramatikerin und später auch als Erzählerin einen guten Namen. Sie wurde als Verfasserin sozialkrit. Wr. Sittenstücke, die sich durch realist. Schärfe, Kraft der Charakteristik und große Bühnensicherheit auszeichneten, sehr geschätzt. 1904 erhielt sie für den Komtessenroman den Bauernfeld-Preis.

W.: Halbe Menschen (Komödie), 1898; Ein Komtessenroman (Roman), 1902, 3. Aufl. 1904; Fremde Erde (Roman), 1905. Volksstücke: Gefallene Engel, 1892; Die Überzähligen, 1895; Die Winkelhofer, 1901; Der blaue Bogen, 1902. Novellen: Ewig das Weibliche, 1904; Menschen von Gestern, 1914; Der Tanzmeister, 1921; etc.
L.: N. Fr. Pr. und Wr. Ztg. vom 6. 10., N. Wr. Journal vom 7. 10. 1922; Brümmer; Eisenberg (bei Karl L.): Giebisch–Gugitz; Giebisch–Pichler–Vancsa; Bühne und Welt 13, 1911, S. 489 ff.; Kosch; Kosch, Theaterlex.; Kürschner, 1917; Kosel; Nagl–Zeidler–Castle 2, S. 5, Bd. 4, s. Reg.; S. Pataky, Lex. dt. Frauen der Feder, 1898; Smlg. Mansfeld, Wien.
(Futter)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 21, 1970), S. 10f.
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