Langl, Joseph (1843-1916), Maler, Schriftsteller und Schulmann

Langl Joseph, Maler, Schriftsteller und Schulmann. * Dobrzan (Dobřany, Böhmen), 18. 3. 1843; † Wien, 27. 5. 1916. Kam 1855 nach Wien und stud. hier ab 1858 an der Akad. der bildenden Künste Architektur und Architektur-Malerei; nebenbei betrieb er kunstgeschichtliche, literar. und Sprachstud. Ab 1870 war er Realschulprof. für Zeichnen. 1880 wurde L. Ministerial-Koär. und 1892 Fachinspektor für Zeichenunterricht für Wien und N.Ö. Er war auch Mitarbeiter der „Zeitschrift für bildende Kunst“. Zur intensiven Pflege der kunstwiss. Bildung der Mittelschuljugend schuf er „Bilder zur Geschichte“, 1885, 2. Aufl. 1889, ein lithograph. vervielfältigtes Werk von Wandbildern mit erklärendem Text. 1894 Schulrat, 1903 Reg.-Rat und Kunstreferent für die Ws. „Die Waage“. L. verfaßte auch schöngeistige Werke, besonders literar. Skizzen, in welchen ebenfalls die Bildhaftigkeit der Darstellung, der sich konsequent durchdachte, lebendig gestaltete Handlung verbindet, dominiert. L.s Verständnis für das Außergewöhnliche war mitbegründend für das echte dichter. Element in seinem Werk. Stofflich und formal stand er der Romantik näher als der Moderne, doch enthalten L.s Schriften vielfach zeitlos gültige Aussagen. Neben den Buchwerken erschienen auch Nachdrucke in Kalendern und Anthol., tw. mit seinen eigenen Illustrationen.

W.: Aschenbrödel; Odysseus; Ecce homo; Egmont und Klärchen; etc. Publ.: Denkmäler der Kunst, 4 Tle., 1872–81; Griech. Götter und Helden, 1887, 2. Aufl. 1890; Heinrich und Hilde (Idylle), 1898; Aus der Wandermappe (Erzählungen), 1906; Julie, eine Geschichte aus dem Böhmerwald, 1907; Kleine Geschichten, 1914; etc.
L.: R. P. vom 7. 12. 1913; N. Fr. Pr. vom 28. 5. 1916; Brümmer: Giebisch–Gugitz; Kosch; Kosel 1; Kürschner, 1936; Thieme–Becker; Biograph. Jb., 1921; Wer ist’s? 1908; F. Andreß, Denkmäler und Sagen im Bezirk Dobrzan, 1906, S. 9 f.
(Hanus)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 21, 1970), S. 11
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