Laub, Ferdinand (1832-1875), Violinvirtuose und Komponist

Laub Ferdinand, Violinvirtuose und Komponist. * Prag, 19. 1. 1832; † Bozen-Gries (Südtirol), 17./18. 3. 1875. Nachdem er anfänglich Schüler seines Vaters Erasmus L. gewesen und mit 7 Jahren erstmalig aufgetreten war, kam er 1843 an das Prager Konservatorium. Er wurde hier Schüler M. Mildners und erregte die Aufmerksamkeit von H. Berlioz und H. W. Ernst, der ihm eine mehrstimmige Stud. widmete. Nach Abschluß der Konservatoriumsstud. (1846) konzertierte er in Österr., Deutschland, Frankreich und England. 1843 wurde er als Nachfolger Joachims (s. d.) Konzertmeister der Hofkapelle in Weimar und Prof. am dortigen Konservatorium. 1855 ging er an das Sternsche Konservatorium in Berlin, wo er auch große Erfolge als Leiter eines Streichquartettes hatte. In den folgenden Jahren konzertierte er in fast ganz Europa, u. a. mit Cl. Schumann, H. v. Bülow, A. Rubinstein, Th. Leschetitzky und A. Patti. 1866 ging er als Prof. an das Konservatorium in Moskau, wo er wieder eine bedeutende Wirksamkeit als Virtuose, Kammermusiker und Dirigent entfaltete, die er jedoch krankheitshalber aufgeben mußte.

W.: Die Griesbaecker (Oper); 1 Violinkonzert; Violinstücke; Violinétuden; Kadenzen zu Beethovens Violinkonzert; Lieder.
L.: Černušák–Štědroń–Nóvaček; Die Musik in Geschichte und Gegenwart; Riemann; Wurzbach; Wininger; Enc. Jud.; Jew. Enc.; Jüd. Lex.; Masaryk 4; Otto 15 und Erg.Bd. III/2; Katalog der Porträt-Smlg.
(Antonicek)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 21, 1970), S. 44
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