Laurenzi, Ludwig (1788-1859), Fabrikant

Laurenzi Ludwig, Fabrikant. * Fiume, 1788; † Wien, 28. 2. 1859. Eröff. 1821 in Wien-Roßau eine Wagensattlerei und wurde der Güte seiner Erzeugnisse wegen bald k. k. Hoflieferant. Entscheidend für den weiteren Aufstieg der Fa. war jedoch der Übergang zur Erzeugung von Wagenkästen, für welche L., in dessen Betrieb der das Meisterrecht für das Wagnergewerbe innehabende Heinrich Lohner eine wichtige Rolle spielte, 1850 die Fabriksbefugnis erhielt. Die Fa. widmete sich vorzüglich dem Luxuswagenbau, daneben aber auch anderen Sparten, so zu Beginn der 50er Jahre der Herstellung von Ambulanzwagen, welche an die Wr. Freiwillige Rettungsges., den Dt. Ritter- und Malteserorden sowie an zahlreiche ausländ. öff. Stellen geliefert wurden. Der Export der Fa., der sich anfangs nur nach den Balkanländern erstreckte, dehnte sich allmählich sogar bis nach Übersee aus. 1851 schloß L. mit Jakob, dem Sohne Heinrich Lohners, einen Gesellschaftsvertrag, dem bis 1855 auch J. Neuss angehörte (L. L. & Co, dann L. & Lohner). Ein Jahr nach dem Tode L.s wurde Lohner, der 1857 die Tochter L.s geheiratet hatte, Alleininhaber der Fa., die sich später unter dem neuen Namen als erste in Österr. dem Automobilismus und dann auch dem Flugzeugbau widmete.

L.: Bll. für Technikgeschichte, H. 12, 1950, S. 2; J. Mentschl, Österr. Wirtschaftspioniere, 1959, S. 122; J. Mentschl–G. Otruba, Österr. Industrielle und Bankiers, in: Österr. Reihe, Bd. 279/81, 1965, S. 175; Großind. Österr., Bd. 3, S. 150, 157 f., Erg.Bd., Tl. 1, S. 107.
(Hillbrand)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 21, 1970), S. 50
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