Lebeda Otakar, Maler. * Prag, 8. 5. 1877; † Prag-Kuchle, 12. 4. 1901. Stud. bei J. Mařák an der Prager Akad. 1892–97 Landschaftsmalerei. Studienreisen durch Böhmen, in die Alpen, nach Italien, Deutschland, Frankreich (Paris, Fontainebleau, Bretagne). Die Anfänge von L.s Schaffen sind außer von seinem Lehrer und von Chittussis Orientierung an die französ. Malerei (besonders an die Barbizoner) von der Malweise seines älteren Mitschülers an der Akad., F. Kaván (s. d.), beeinflußt. Im Gegensatz zu dem beschreibenden Realismus von Kaván, hatte aber L. von Anfang an größeres Interesse an der Atmosphäre. Diese Tendenz brachte ihn einer anderen großen Erscheinung der tschech. Malerei am Ende des 19. Jh. näher, und zwar seinem Studienkollegen an der Prager Akad., A. Slavíček. Gleichzeitig widmete L. auch der schott. Landschaftsmalerei (Gruppe Boys of Glasgow) und den Malern aus Worpswede seine Aufmerksamkeit. L.s Talent entwickelte sich sehr früh und gelangte am Ende der neunziger Jahre von der Pleinairmalerei zur Interpretation des opt. Phänomens, zur Interpretation des Farb- und Lichtbestandes des Augenblicks. So knüpfte er an den Impressionismus tschech. Prägung an, dessen Spezifikum durch ein tiefes Einfühlen in das Sujet gekennzeichnet ist. Am Ende seines Schaffens wandte L. sein Interesse den figuralen Sujets zu.