Lebenhart, Filip (1858-1933), Zionist

Lebenhart Filip, Zionist. * Třebenitz (Třebenice, Böhmen), 1858; † Prag, 25. 3. 1933. Sohn armer Landjuden; besuchte die lokale jüd. Schule und lebte ab 1871 in Prag, ab 1887 als Inhaber eines kleinen Ledergeschäftes. Jüd. Selbstbewußtsein und polit. Instinkt zeigten ihm früh Widersinn und Schaden der Aktivität von Juden bei den nationalen Kämpfen, zumal Dt. und Tschechen vielfach antisemit. waren. Daher wurde L. einer der ersten Anhänger Herzls (s. d.) in Böhmen und gründete trotz großer Widerstände die zionist. Organisation (Volksver. Zion, Prag, 1899), zahlreiche mit ihr verknüpfte jüd. Ver. und „Jung Juda“. Diese von L. erhaltene und redigierte Jugendz. wollte jüd. Leben wecken und zeigte L.s Liebe zu jüd. Geschichte und Dichtung, welche er auch in seinem großen Freund Vrchlický zu entfachen vermochte.

W.: Hrsg.: Jung Juda, 1901 ff.
L.: Autobiograph. Feuilletons, in: Židovské Zpravy, 1927–32; Selbstwehr und Židovské Zpravy vom 31. 3. 1933; Wininger; F. Weltsch, Prag und Jerusalem. Leo-Herrmann-Gedenkbuch, 1955, S. 72.
(Kestenberg–Gladstein)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 21, 1970), S. 65
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