Lechi Luigi Conte, Historiker und Politiker. * Brescia (Lombardei), 14. 12. 1786; † ebenda, 13. 12. 1867. Bruder der drei Vorigen und des Folgenden; kämpfte bereits als Zwölfjähriger im Baon. „Della Speranza“ für die Republik Brescia. Während der antifranzös. Reaktion mit seinem Vater Gf. Faustino L. in Genua, kehrte er nach der Schlacht bei Marengo nach Mailand zurück, wo er am „Collegio dei Nobili“ Mitschüler von A. Manzoni und F. Confalonieri war, stud. an der Univ. Pavia Med., 1809 Dr.med., widmete sich aber vor allem hist. Stud. Er stand in Verbindung mit Schriftstellern und Wissenschaftern, u. a. mit U. Foscolo, G. Labus (s. d.). Nach dem Zusammenbruch der napoleon. Herrschaft kämpfte er mit seinen Brüdern für die Unabhängigkeit Italiens. In den „Processo Bresciano“ verwickelt, wurde er verdächtigt, ein Haupt der geheimen Partei der Föderierten und in Verbindung mit der Partei der „Sublimi Maestri Perfetti“ zu sein. L. wurde 1823 am Gardasee gefangengehalten, dann nach Brescia, schließlich nach Mailand gebracht, wo er wegen Hochverrates angeklagt wurde. Im November 1827 aus der Haft entlassen, kehrte er nach Brescia zurück und widmete sich seinen Stud. 1848 Präs. des Athenäums und während der antiösterr. Bewegungen 22.–23. 3. Präs. der provisor. Regierung in Brescia. L. demissionierte im August 1848 und ging nach Piemont ins Exil. Nach der Amnestie 1849 kehrte er nach Brescia zurück, wurde wieder Präs. des Athenäums, 1860 Senator des Königreiches Italien.