Leeder Karl, Forstwissenschafter. * Wien, 30. 11. 1864; † Sieding b. Stixenstein (N.Ö.), 17. 2. 1945. Stud. 1883/84 an der Techn. Hochschule in Wien, war aber dann vom Oktober 1884 bis September 1885 als Forstpraktikant bei der Gf. Hoyosschen Forstdion. in Gutenstein tätig. 1885–87 absolv. er das forstwiss. Stud. an der k. k. Hochschule für Bodenkultur. Er trat dann als Forstass. in den Dienst der Hoyos-Sprinzensteinschen Forstdion. Stixenstein, war 1895–1919 im k. k. Oberstjägermeisteramt tätig und übernahm als Reg.-Rat (später Hofrat) die Leitung der Dion. der hofärar. Forste, um im November 1921 in die Leitung der Gen.-Dion. des Kriegsgeschädigtenfonds berufen zu werden, wo er bis zu seiner Pensionierung im Jänner 1923 verblieb. In dieser Zeit gelang es L., den Lainzer Tiergarten vor der Zerstückelung und Vernichtung zu retten. 1898–1934 war L. Hon.-Doz. für Wildkde. und Jagdbetrieb an der Hochschule für Bodenkultur in Wien, 1915 tit. ao. Prof. 1895–1928 Geschäftsführer, 1926 und 1927 Präs. des Österr. Reichsforstver. Er war Mitgründer des Niederösterr. Gebirgsver., in der Folge dessen Leitungsmitgl. 1916 wurde er Obmann der Alpinen Ges. Reißtaler, in deren Arbeitsgebiet auf der Raxalpe ein kurzer Felsensteig in den Raxenmäuern (Verbindung vom Reißtaler- zum Amaliensteig) nach ihm benannt wurde. Sein Bruder Fritz L., dessen bergsteiger. Begleiter er auch gewesen ist, war in seinen jungen Jahren bergsteiger. Begleiter des bekannten Alpinisten E. G. Lammer (s. d.), so 1883 bei den 1. Beg. des Wilden Gamsecks auf der Raxalpe und eines neuen Abstiegs zwischen Breiter und Krummer Ries auf dem Schneeberg, 1884 bei der 1. Beg. der Schneidigen Wildfährte auf der Raxalpe. Er verfaßte das Buch Der Schneeberg in N.Ö., 1883.