Lefler, Heinrich (1863-1919), Maler und Graphiker

Lefler Heinrich, Maler und Graphiker. * Wien, 7. 11. 1863; † Wien, 14. 3. 1919. Sohn des Vorigen; nach Stud. an den Akad. der bildenen Künste in Wien (bei Griepenkerl, s.d.) und München (bei Gysis und Diez) wirkte L. in seiner Heimatstadt, wo er schon vor Gründung der Sezession (1897) Jugendstil-Tendenzen vertrat. Er begann mit Genre-, Märchen- und Landschaftsbildern, betätigte sich aber nach Gründung des Hagenbundes, 1901 mit seinem Schwager und dem Architekten J. Urban, unter dessen Einfluß, mit außerordentlicher Vielseitigkeit und Ausstrahlung auf allen Gebieten der angewandten Kunst, wobei er eine Linie biedermeierlicher Idyllik anschlug. Er schuf Interieurs (Rathauskeller Wien, Schloß Esterhazy bei Preßburg, Privatwohnungen der Maler Goltz und Ranzoni), Bühnen- und Kostümentwürfe, Stickereien, Fächer, Kassetten, Möbel, Uhren, Buchschmuck und -illustrationen sowie die Ausstattung des Festzuges zum 60jährigen Regierungsjubiläum von K. Franz Joseph I. (s. d.) 1908. 1900–03 war er (als Vorgänger von A. Roller) Ausstattungschef der Wr. Hofoper.

W.: Aquarelle, Federzeichnungen, Chromolithographien, Graph. Smlg. Albertina, Wien und Hist. Mus. der Stadt Wien; Interieurs; Illustrationen, Bühnen- und Kostümentwürfe; etc.
L.: N. Fr. Pr. und Wr. Ztg. vom 20. 6. 1898; P. Pauker, H. L., phil. Diss. Wien, 1962; Bénézit 5; Kosel; Thieme–Becker; O. Mascha, Österr. Plakatkunst, 1905, S. 54 f.; L. Hevesi, Acht Jahre Sezession, 1906, S. 213; W. Beetz, Das Wr. Opernhaus, 1869–1945, 1949, S. 63; L. Hevesi, Österr. Kunst im 19. Jh., 1903, S. 281, 314; ders., Altkunst–Neukunst, 1909, S. 306; Kataloge der Ausst. des Hagenbundes, 1901 ff.
(Schöny)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 21, 1970), S. 90
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