Lehner Josef, Histologe. * Wien, 18. 12. 1882; † Wien, 30. 5. 1938. Stud. an der Univ. Wien, 1907 Dr.med., 1908 Ass. bei V. Ebner-Rofenstein (s. d.) am Histolog.-Embryolog. Inst. der Univ. Wien, 1925 Habil., 1938 tit. ao. Prof. Während des Ersten Weltkrieges in Galizien Regimentsarzt und Leiter eines Epidemiespitales, arbeitete er bei der Fleckfieberbekämpfung mit und war Vorstand eines bakteriolog. und serolog. Laboratoriums, Prosektor und Gerichtssachverständiger. Nach seiner Rückkehr an das Histolog. Inst. in Wien beteiligte sich L. maßgeblich an dessen Neueinrichtung. Von seinen wiss. Arbeiten sind besonders die Untersuchungen des Magens und der Zähne hervorzuheben, seine Habilitationsarbeit über das Mastzellenproblem, ferner grundlegende Arbeiten über die Spermiophagie und die Entdeckung eines Samenspeichers bei verschiedenen Tieren. Die Bezeichnung bestimmter Magendrüsen als Hauptdrüsen und die der mucoiden Nebendrüsen stammen von L. Er deutete die cuticulare Reibplatte des Muskelmagens der Vögel als erhärtetes mucoides Sekret. Seine Handbuchbeitrr. über Magen und Zähne beschränken sich nicht nur auf den Menschen, sondern liefern auch vergleichend histolog. Erkenntnisse und erstrecken sich auch auf physiolog., experimentelle, patholog. und klin. Untersuchungen. Einige Handbuchbeitrr. galten auch dem Vorderdarm der Wirbeltiere.