Leonhardt, Andreas (1800-1866), Musiker

Leonhardt Andreas, Musiker. * Asch (Aš, Böhmen), 19. 4. 1800; † Wien, 3. 10. 1866. Sohn eines Tuchhändlers, Vater des Folgenden; als seine Familie in Not geriet, wurde er Musiker; er trat 1818 in die Kapelle des Rgt. K. Alexander in Wien (ab 1820 in Neapel) und wurde 1822 Kapellmeister des Rgt. Bei dessen Versetzung nach Zara trat L. aus, um seine bisher immer nebenher betriebene weitere musikal. Ausbildung — in Neapel hatte er bei Zingarelli stud. — in Prag bei Tomaschek zu vollenden. Danach trat er in den Dienst des Rgt. Bianchi in Lemberg. 1829 kam er zum IR. 27 nach Italien, 1835 mit diesem nach Graz. Hier wirkte er daneben als Chordirigent, ab 1840 auch als Dir. und Gesangsprof. des Musikver., legte diese Stelle jedoch wegen Überlastung wieder zurück. 1850 Armeekapellmeister. L. war Ehrenmitgl. der philharmon. Ges. zu Bologna und Modena. Große und anerkannte Verdienste erwarb er sich durch die Gründung des Militärkapellmeister-Pensionsver.

W.: Militärmusik, vor allem Märsche und Arrangements; Chöre; Instrumentalkompositionen.
L.: Der Soldat vom 25. 9. 1966; W. Suppan, Steir. Musiklex., 1962–66, S. 344; Frank–Altmann; M. Zschommler, Interessante berühmte Vogtländer, 1913; Wurzbach; K. Alberti, Beitrr. zur Geschichte der Stadt Asch, Bd. 4, 1940.
(Antonicek)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 22, 1970), S. 144
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